Ein Mann aus der Vergangenheit

Die erneute Ernennung von Carlos Dunga zum Nationaltrainer zeigt, dass Brasiliens Fußball immer noch von korrupten Netzwerken bestimmt wird

  • Andreas Knobloch
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Brasiliens Fußball leckt nach dem bitteren WM-Aus weiter seine Wunden. Mit Carlos Dunga wurde zwar ein neuer Nationaltrainer präsentiert, einen wirklichen Neuanfang aber verhindert der Verband.

Der brasilianische Fußball sei eigenartig, schreibt Humberto Peron in seiner Kolumne in der großen brasilianischen Tageszeitung »Folha de S. Paulo«. »Jedes Mal, wenn er einen Erneuerungsprozess braucht, macht er mehrere Schritte zurück.« Peron meint die Ernennung von Carlos Dunga zum neuen Cheftrainer der Seleção. Am Dienstag wurde er offiziell vorgestellt. Jener Carlos Dunga, der nach dem Aus im Viertelfinale der Weltmeisterschaft 2010 gegen die Niederlande noch mit Schimpf und Schande davongejagt worden war. Aber nach der epischen 1:7-Demütigung gegen Deutschland im Halbfinale der WM 2014 wirkt das damalige Ausscheiden nur noch wie ein hinnehmbarer Betriebsunfall.

Eine strukturelle Neuausrichtung soll nun her. Dass aber ausgerechnet Dunga, in Brasilien der Inbegriff für beinharte Defensive, den Neuaufbau der Nationalmannschaft - weg vom Ergebnisfußball, zurück zum jogo bonito, dem schönen Spiel - bewerkstelligen soll, so ric...


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