Die WM ist vorbei, und schon ist die Integrationsdebatte wieder da. Am 14. Juli fand auf Einladung der Bundesregierung ein so genannter Integrationsgipfel statt. Bei diesem sowie den Äußerungen der Mehrheit der konservativen Politiker hat man jedoch den Eindruck, dass es der deutschen Regierungspolitik weniger um die Integration von Einwanderern geht als um eine weitere Ausgrenzung. Auch die Themen, die beim Integrationsgipfel eine maßgebliche Rolle spielten, haben wenig mit Integration zu tun: Wenn von einer Deutschpflicht bereits im Kindergarten und Sanktionen gegen Migranten die Rede ist, die nicht ausreichend gut Deutsch sprechen, wird klar, dass das Ziel konservativer Migrantenpolitik nicht die Integration, sondern die Assimilation ist. Die Tatsache, dass Deutschland ein Einwandererland ist, das von unterschiedlichen kulturellen Einflüssen geprägt ist, wird damit weiterhin von einem Teil der Regierungspolitiker geleugnet. Das Beherrschen der Sprache eines Landes ist jedoch nicht Voraussetzung, sondern Ergebnis einer erfolgreichen Integration, meint unser Autor Jens Thomas. Der Berliner Soziologe ist u. a. in der Erwachsenenbildung tätig und hat hier viel mit jungen Migranten zu tun.

War das der Gipfel? Am 14. Juli hatte sich zum ersten Mal eine deutsche Regierung mit Vertretern von Migrantenverbänden zusammengesetzt, um über Integration zu sprechen - auf dem ersten nationalen »Integrationsgipfel« in Berlin. Bundeskanzlerin Merkel wollte verpasste und neue Chancen von Einwanderungspolitik diskutieren. Was also Rot-Grün zwei knappe Legislaturperioden nicht schaffte, das soll je...

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