Menschenrechtler dürfen nicht in Kairo einreisen

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Kairo. Ägypten hat dem Leiter der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) vor der Veröffentlichung eines kritischen Berichts über die Tötung islamistischer Demonstranten die Einreise verweigert. Sowohl Kenneth Roth als auch die Nahost-Direktorin von HRW, Sarah Leah Whitson, seien in der Nacht zum Montag zwölf Stunden lang am Flughafen von Kairo festgehalten worden und hätten schließlich »aus Sicherheitsgründen« kein Visum bekommen, teilte die Organisation mit Sitz in New York mit. Whitson sprach im Kurznachrichtendienst Twitter vom »kürzesten Kairo-Besuch aller Zeiten«. Die beiden HRW-Vertreter hätten am Montag in Kairo einen 195 Seiten starken Bericht der Organisation vorstellen sollen, in dem der ägyptischen Polizei und Armee »mutmaßliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit« vorgeworfen werden. Das Veröffentlichungsdatum war bewusst gewählt worden - in Erinnerung an »das Massaker von Rabaa al-Adawija und die massenhafte Tötung von Demonstranten in Ägypten« vor einem Jahr. Anhänger des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi hatten damals aus Protest gegen dessen Sturz durch das Militär eine Sitzblockade auf dem Platz Rabaa al-Adawija in Kairo veranstaltet. Soldaten und Polizisten gingen mit massiver Gewalt gegen die Demonstranten vor und setzten auch Schusswaffen ein. Mehr als 620 Menschen wurden dabei getötet. AFP/nd

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