Ebola: Kenia verhängt Einreiseverbot für Westafrikaner

Hohes Flugaufgebot macht Kenia zu einem Hoch-Risikogebiet

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Um den Vormarsch des Ebola-Virus Einhalt zu bieten, schließt Kenia seine Grenzen für Reisende aus Westafrika. Kenia gilt als Hoch-Risikogebiet, da mehr als 70 Flüge pro Woche aus den Ebola-Regionen in Kenia landen.

Nairobi. Die kenianische Regierung schließt ihre Grenze für Reisende aus den westafrikanischen Ländern, die von der Ebola-Epidemie am meisten betroffen sind. Das Einreiseverbot gilt für Guinea, Liberia und Sierra Leone, wie der britische Sender BBC am Sonntag berichtete. Der kenianische Gesundheitsminister erklärte, von der Einschränkung ausgenommen seien Ärzte und weiteres medizinisches Personal aus diesen Ländern.

Die Fluglinie Kenyan Airways will ihre Flüge nach Liberia und Sierra Leone ab Dienstag einstellen. Flüge aus Nigeria, wo es laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwölf Ebola-Fälle gibt, sind vorerst nicht betroffen. Die WHO hatte Kenia vergangene Woche zum Hoch-Risikogebiet erklärt, weil es in Ostafrika eine Drehscheibe des Flugverkehrs ist. Mehr als 70 Flüge kommen dort pro Woche aus Westafrika an.

Die WHO hatte Ende vergangener Woche eingeräumt, dass das Ausmaß der Epidemie bislang völlig unterschätzt worden sei. Die Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenze« erklärte am Freitag, der Kampf gegen das tödliche Virus werde vermutlich sechs Monate dauern. Die internationale Reaktion auf die Ebola-Epidemie sei »gefährlich unzureichend «. Obwohl die WHO den jüngsten Ausbruch der Virus-Erkrankung vor gut einer Woche zum internationalen Gesundheitsnotstand erklärt habe, werde längst nicht genug getan, um die Seuche zu kontrollieren, erklärte die Organisation am Freitagabend. Nach WHO-Angaben vom Freitag wurden 2.127 Kranke erfasst, 1.145 Menschen starben. epd/nd

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