Schwere Vorwürfe gegen kenianische Polizei

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Nairobi. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat schwere Vorwürfe gegen Sondereinheiten der kenianischen Polizei erhoben. »Kenias Anti-Terror-Einheiten töten offenbar Menschen oder lassen sie verschwinden«, erklärte die stellvertretende HRW-Direktorin für Afrika, Leslie Lefkow, am Montag. Dies geschehe »unter den Augen ranghoher Vertreter der Regierung, wichtiger Botschaften und der Vereinten Nationen«, fügte sie hinzu. Dieses »abscheuliche Verhalten« schütze Kenia nicht vor Terrorismus - »es untergräbt ganz einfach das Gesetz«. »Verdächtige wurden auf öffentlichen Plätzen erschossen, aus Autos und Gerichtssälen entführt, in der Haft schwer geschlagen«, heißt es in einem HRW-Bericht, der auch die Isolierung von Gefangenen und die Verweigerung von deren Grundrechten anprangert. HRW dokumentierte nach eigenen Angaben mindestens »zehn Fälle von Totschlag, zehn Fälle, in denen Menschen verschwanden und elf Fälle von Misshandlung von Terrorverdächtigen«, an denen die Polizei beteiligt gewesen sei. In Küstengebieten seien zudem mehrere muslimische Geistliche erschossen worden, darunter mutmaßliche Unterstützer der Shebab-Miliz. HRW sieht auch das Ausland in der Verantwortung, weil die sogenannten Anti-Terror-Einheiten von den USA und Großbritannien finanziell unterstützt werden. So habe die US-Regierung 2012 umgerechnet rund 14 Millionen Dollar gegeben. AFP/nd

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