Al Quaida gründet Ableger in Asien

Ziel ist ein »Kalifat« in Myanmar, Bangladesch und Teilen Indiens

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Washington. Al-Qaida-Führer Aiman al-Sawahiri hat die Gründung eines neuen Ablegers des Terrornetzwerks auf dem indischen Subkontinent bekannt gegeben. Ziel sei die Errichtung eines »Kalifat« in Myanmar, Bangladesch und Teilen von Indien, sagte al-Sawahiri nach Angaben des auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierten US-Unternehmens Site in einem am Mittwoch verbreiteten Video. Die Organisation mit dem Namen »Kaidat al-Dschihad« solle die »künstlichen Grenzen« zwischen den muslimischen Bevölkerungen in der Region durchbrechen.

»Diese Einheit wurde nicht erst heute aufgestellt, sondern ist das Ergebnis der gesegneten Bemühungen von mehr als zwei Jahren, um die Mudschaheddin auf dem indischen Subkontinent in einer einzigen Einheit zu versammeln«, sagte al-Sawahiri.

Der Al-Qaida-Führer rief die muslimische Gemeinschaft auf, den Kampf gegen die Feinde aufzunehmen. Als Anführer des neuen Ablegers wurde demnach ein pakistanischer Islamist namens Asim Umar bestimmt. Die tatsächliche Schlagkraft der Einheit ist unklar.

Seit ihrer Gründung Ende der 1980er Jahre verübte Al-Qaida zahlreiche Terroranschläge. Das Terrornetzwerk führte insbesondere am 11. September 2001 die Attacken mit Passagierflugzeugen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington aus, bei denen fast 3000 Menschen getötet wurden. In den vergangenen Jahren wurde die Führungsriege des Terrornetzwerks im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet allerdings durch US-Drohnenangriffe deutlich dezimiert.

Im Mai 2011 erschoss eine US-Spezialeinheit den Al-Qaida-Gründer Osama bin Laden in seinem Versteck im pakistanischen Abbottabad. Von diesen Rückschlägen konnte sich die Organisation bisher nicht erholen. Derzeit steht Al-Qaida im Schatten der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS), die ganze Landstriche in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein »Kalifat« ausgerufen hat. AFP/nd

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