Hochsaison für Giftnotruf

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Der Giftnotruf Berlin-Brandenburg an der Berliner Charité hat während der Pilzsaison Hochkonjunktur. »In Schnitt erreichen uns pro Jahr circa 400 Anrufe zu möglichen Pilzvergiftungen«, sagte die Leiterin Daniela Acquarone am Montag. In einem guten Pilzjahr können es auch mehr sein. So erreichten im vergangenen Jahr die Charité-Fachleute fast 500 Anrufe; 2010 waren es sogar noch mehr.

Zumeist meldeten sich Betroffene oder deren Angehörige nach dem Genuss von Pilzen telefonisch, wenn der Verdacht auf Vergiftungserscheinungen besteht, erläuterte Acquarone. Oftmals suchten auch Kliniken den Rat der Experten. Am Telefon würden aber keine Pilze bestimmt. Vielmehr gehe um die Versorgung der Anrufer mit wichtigen Informationen - etwa, wo Pilzsachverständige oder Fachärzte zu finden sind.

Die Zahl der Anrufe lässt Acquarone zufolge keine Rückschlüsse auf die Zahl tatsächlicher Pilzvergiftungen zu. Diese sei aber deutlich niedriger, eine Statistik dazu aktuell nicht verfügbar. Generell rät die Expertin zur Vorsicht beim Pilzverzehr. »Wenn man sich nach dem Sammeln unsicher fühlt, sollte das Körbchen einem Sachverständigen zur Begutachtung vorgestellt werden.«

Nach einer Studie der DAK-Gesundheit mussten im Jahr 2013 bundesweit gut 41 Prozent mehr Menschen mit Pilzvergiftungen im Krankenhaus behandelt werden als im Jahr zuvor. Experten warnen unterdessen vor einer Pilzartenbestimmung per Smartphone App. dpa/nd

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