Helfer auf Leichensuche in Sierra Leone

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Freetown. Während der dreitägigen Ausgangssperre in Sierra Leone haben Helfer in und um die Hauptstadt Freetown bis zu 70 Leichen entdeckt. Die 60 bis 70 Toten seien von den Freiwilligenteams beerdigt worden, sagte die stellvertretende Leiterin der Gesundheitsdienste, Sarian Kamara, am Sonntag. Bis zum Sonntagmorgen seien zudem 22 neue Fälle von Ebola-Erkrankten gemeldet worden. Die 72-stündige Ausgangssperre sollte am Sonntag enden.

Experten und Nichtregierungsorganisationen bezweifelten, dass es den insgesamt 30 000 Helfern gelungen sei, in nur drei Tagen alle 1,5 Millionen Haushalte zu erreichen. Die Helfer sollten den Menschen Seife und Informationen zur Vermeidung einer Ansteckung bringen. Kamara sagte, die Ausgangssperre sei »auf dem Weg«, ihr Ziel zu erreichen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die vielfach kritisierte Maßnahme der Regierung dagegen als »PR-Aktion«.

Von den insgesamt mehr als 2600 Ebola-Toten in Westafrika stammt mehr als die Hälfte aus Sierra Leones Nachbarland Liberia. Dort kündigte die Regierung an, die Behandlungskapazitäten in der Hauptstadt Monrovia deutlich zu erhöhen. »Menschen werden abgewiesen, weil es keinen Platz gibt«, sagte Informationsminister Lewis Brown am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Deshalb werde die Anzahl der Betten bis Ende Oktober von 250 auf 1000 erhöht. Der aktuelle Erreger des hämorrhagischen Fiebers führt in etwa jedem zweiten Fall zum Tod. AFP/nd

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