Deutscher Hilfstransport in die Ostukraine
100 Lastkraftwagen auf dem Weg / Lieferung »eng mit der ukrainischen Regierung abgestimmt« / Laut Bericht Kritik innerhalb der Bundesregierung
Berlin. Die Bundesregierung hat angesichts des nahenden Wintereinbruchs in der Ukraine einen Hilfskonvoi mit mehr als 100 Lastwagen vor allem für den Osten des Landes auf den Weg gebracht. Wie das Entwicklungsministerium am Samstag mitteilte, soll der Transport im Gesamtwert von rund zehn Millionen Euro bis Mitte Oktober in der Krisenregion eintreffen. Dazu gehörten unter anderem mobile Wohneinheiten und Küchen, Heizgeräte, Generatoren, Wasser- und Dieseltanks, Winterkleidung, Decken und Feldbetten. Die Zusammenstellung sei »eng mit der ukrainischen Regierung abgestimmt« und im wesentlichen für ostukrainische Städte wie Charkow, Slawjansk und Dnjepropetrowsk bestimmt.
»Wir wollen damit ein Zeichen der Solidarität setzen«, erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). In der Ukraine seien Schätzungen zufolge eine Million Menschen vor den gewaltsamen Auseinandersetzungen geflohen. Müller will am 14. Oktober in Charkow einen Teil der Lieferungen übergeben. Laut dem Internetportal Spiegel online ist der Hilfskonvoi nicht unumstritten. Ursprünglich hätten auch das Technische Hilfswerk und das Rote Kreuz Fahrzeuge stellen sollen - beide Organisationen sagten schließlich ab. Laut dem Magazin soll vor allem im Bundesinnenministerium der Konvoi kritisiert werden - der »Spiegel« schreibt von einer »Inszenierung«. Auch im Auswärtigen Amt herrsche »Verwunderung über Müllers Aktion«, da für humanitäre Hilfslieferungen eigentlich das Ressort von Frank-Walter Steinmeier zuständig sei. dpa/nd
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