Briefzensur in Rheinland-Pfalz
IN BEWEGUNG
Köln. Bürgerrechtler haben die Vernichtung von Briefen eines Atomwaffengegners an Kommunalpolitiker durch rheinland-pfälzische Behörden scharf kritisiert. »Flugblätter gegen Atomwaffen verbieten, beschlagnahmen und schreddern« sei »rechtsstaatlich erschreckend«, erklärte der Absender der Briefe, Hermann Theisen. Der Heidelberger Antimilitarist hat Strafanzeige wegen Verletzung des Briefgeheimnisses erhoben. Allenfalls Richter dürften die Vernichtung von Briefen anweisen. Das sei hier aber nicht geschehen.
Theisen hatte im Sommer einen Aufruf an die Bundeswehrsoldaten des Atomwaffenlagers Büchel verteilt sowie mit einem persönlichen Begleitschreiben an Kommunalpolitiker der Verbandsgemeinde Ulmen versandt. Einer Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft zufolge gibt es eine telefonische Absprache zur Vernichtung der Briefe zwischen der Verbandsgemeinde Ulmen, der Polizeiinspektion Cochem und der Kreisverwaltung Cochem-Zell. nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.