Sanktionen kosten Moskau 120 Milliarden

Grenze zu Litauen gesperrt

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Moskau. Russlands Finanzminister Anton Siluanow hat vor den Auswirkungen westlicher Sanktionen auf sein Land gewarnt. »Wir verlieren um die 40 Milliarden Dollar (32 Milliarden Euro) pro Jahr«, sagte Siluanow am Montag laut TASS. Weitere Verluste in Höhe von 72 bis 80 Milliarden Euro drohten wegen des 30-prozentigen Einbruchs des Ölpreises. . Vergangene Woche war der Ölpreis in London erstmals seit vier Jahren wieder unter 80 Dollar pro Barrel gesunken.

Wegen Moskaus Haltung im Ukraine-Konflikt hatten die USA und die EU seit dem Frühjahr weitreichende Wirtschaftssanktionen verhängt, die sich vor allem gegen die russische Energie- und Rüstungsindustrie richten. Diese ließen den Rubel einbrechen und trieben die Inflation in die Höhe. Seit dem Streit um die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im März zogen Investoren zudem laut der Zentralbank 128 Milliarden Dollar aus Russland ab.

Nach litauischen Angaben sperrte Russland seinerseits ab Freitag seine Grenze für Güter aus dem Nachbarland. Die Maßnahme erfolgte, nachdem Litauens Staatschefin Dalia Grybauskaite Russland im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt als »terroristischen Staat« bezeichnet hatte. Das russischen Außenministerium erklärte, Grybauskaites Äußerungen »überschreiten sogar die extremistischsten Stellungnahmen der radikalen Nationalisten in Kiew«.

»Es gab eine mündliche Anweisung zum Stopp der Kontrollen für Lkw aus Litauen und für Lkw, die litauische Produkte transportieren«, erklärte der litauische Verband für Straßentransport. Litauens Außenmister bestellte den russischen Botschafter ein und forderte, diese »diskriminierende Praxis« sofort zu beenden. Russland hatte nach Angaben aus Vilnius bereits vergangenes Jahr seine Grenze für Fahrzeuge aus Litauen einen Monat gesperrt. Agenturen/nd

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