Welterbe im Glühweindunst

Für das Weihnachtsmarktgeschäft nehmen Kommunen vieles in Kauf - zum Beispiel Bremen

  • Alice Bachmann, Bremen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Duft von gebrannten Mandeln und dampfendem Glühwein: In diesen Tagen beginnen die Weihnachtsmärkte in Deutschland - und sorgen für satte Umsätze. Bremen erwartet 1,5 Millionen Besucher.

Was eine echte Kaufmannsstadt ist, die weiß, wann Geld in die Hand genommen und Regeln gelockert werden müssen, um das ganz große Geschäft zu machen. Bremen ist eine Kaufmannsstadt! Und eine mit calvinistischer Tradition, was bedeutet, fleißig zu sein, gute Geschäfte zu machen und nicht drüber zu reden.

Wenn in Bremen also die Handelskammer frohlockt, City-Kaufleute mal eben 70 000 Euro für neue Beleuchtung ausgeben und die Wirtschaftsförderung Bremen GmbH (WFB) auch einige Zehntausend Euro springen lässt, dann wird es nicht bald Heilige Nacht sein, sondern der profane Teil der Angelegenheit steht an: der Bremer Weihnachtsmarkt. Veranstaltet wird er mitten im Bremer Weltkulturerbe, rund ums Rathaus und zu Füßen der tapferen, steinernen Rolandfigur, die ab Donnerstag wieder 27 Tage lang von Grill- und Glühweindämpfen eingenebelt wird. Immerhin: Bisher ist der Stein deswegen noch nicht gebröckelt.

Aber wer weiß, denn in diesem Jahr wird de...


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