Mugabe greift nach noch mehr Macht

Simbabwes Langzeitherrscher nutzt die Rivalitäten in der Regierungspartei Zanu-PF, um seine eigene Position auszubauen

  • Anne Gonschorek, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Robert Mugabe kann nicht von der Macht lassen. Der 90-jährige Präsident Simbabwes hat sich mehr Kompetenzen geben lassen. Dabei nutzt er die Streitereien zwischen seinen Rivalen für sich.

In den vergangenen Monaten haben die Simbabwer beobachten können, wie sich die Führer der regierenden Partei Zanu-PF gegenseitig auseinandernahmen. Eines Sonntagmorgens gegen vier Uhr früh war Präsident Robert Mugabe nicht nur wach, sondern schlug mit der Faust auf das Sprecherpodium und wetterte gegenüber Tausenden von Anhängern des Nachwuchses der Zanu-PF .

Die Parteikader waren die ganze Nacht lang wach, um für ihre Fraktionen zu kämpfen. Als Mugabe am Abend zuvor angekommen war, fand er die Zusammenkunft der Youth League im Chaos vor. Die verschiedenen Fraktionen der führenden Zanu-PF waren in heftige Streitereien verstrickt. »Er kann ganz klar nicht einmal seinen eigenen führenden Leuten trauen, hier die Übersicht zu behalten«, sinnierte ein Zanu-PF Politbüromitglied.

Kurz vor der Morgendämmerung ging Mugabe aufs Podium. Er rüffelte die Verantwortlichen für das Chaos der Nacht, die Parteiverwaltung für das Versagen bei der Organis...


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