Nach der Flucht die Verzweiflung

Syrische Bürgerkriegsflüchtlinge erhalten in Griechenland keinerlei Unterstützung

  • Anke Stefan, Athen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit einem Hungerstreik machen 500 syrische Flüchtlinge derzeit in Athen auf ihre Situation aufmerksam. In Griechenland erhalten sie weder Unterkunft noch Verpflegung.

Bassem harrt mit 500 anderen Syrern vor dem griechischen Parlament in Athen aus. »Mit Politik habe ich nichts am Hut«, sagt er. Alle sind sie vor dem Bürgerkrieg in der Heimat geflohen, die meisten haben dabei nicht viel mehr als ihr nacktes Leben gerettet. Doch in Griechenland sitzen sie in der Falle. Daher sind sie am Montag zusätzlich zu ihrem Protest in den Hungerstreik getreten.

Griechenland erkennt Syrer zwar relativ schnell und unbürokratisch als Flüchtlinge an, leistet aber ansonsten keinerlei weitere Hilfe. Die mittellosen Menschen, darunter Frauen und Kinder, werden vom Staat weder untergebracht noch verpflegt. Eine Arbeit zu finden, ist bei etwa 1,5 Millionen Arbeitslosen in Griechenland so gut wie unmöglich. Und mit den von Griechenland ausgestellten Papieren können sie nicht legal in andere EU-Länder weiterreisen.

»Man hat uns gesagt, wir könnten doch als Touristen für drei Monate nach Deutschland oder Itali...


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