30 Prozent Frauen in Chefetagen
Opposition kritisiert Frauenquote für Aufsichtsräte als »Quötchen«
Berlin. Die Opposition im Bundestag hat Kritik an der von den Koalitionsspitzen beschlossenen Frauenquote geäußert. Sie sei ein »Miniquötchen, mit der gerade mal gesichert ist, dass 160 Frauen in den Aufsichtsräten von 108 Unternehmen präsent sein werden«, erklärte Cornelia Möhring von der Linksfraktion am Mittwoch. Renate Künast forderte Nachbesserungen: »Das Quötchen ist nur ein Anfang, wir werden weiter daran arbeiten, dass Frauen wirklich und in allen Bereichen die gleichen Chancen bekommen«, so die Grüne. Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) dagegen lobte die Vereinbarung in höchsten Tönen: »Dieses Gesetz ist ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung, weil es auch einen Kulturwandel in der Arbeitswelt einleiten wird.«
Nach wochenlangem Streit hatten sich Union und SPD in der Nacht zum Mittwoch auf Details für die Quote geeinigt. Ab 2016 müssen demnach 30 Prozent der Aufsichtsratssitze an Frauen gehen - anderenfalls bleiben sie unbesetzt. Dies gilt allerdings nur für rund 100 börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Unternehmen, für kleinere Firmen wird es eine flexible Regelung geben. Das Gesetz soll am 11. Dezember vom Kabinett verabschiedet werden.
Im Bundestag wurden unterdessen die Haushaltsberatungen fortgesetzt. Im kommenden Jahr will der Bund erstmals seit 1969 auf neue Schulden verzichten. Auch die schwarz-rote Russlandpolitik war in der Generaldebatte ein Thema. Agenturen/nd
Seite 6
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.