Manila zittert vor »Hagupit«

Taifun forderte bisher auf den Philippinen 24 Todesopfer

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Ausläufer von »Hagupit« erreichen die philippinische Metropole. Es drohen heftiger Regen und Fluten. Börse, Schulen und Ämter bleiben geschlossen. Schlimme Erinnerungen an 2009 werden wach.

Manila. Mit hefigem Wind und Regen haben die Ausläufer des Tropensturms »Hagupit« die philippinische Hauptstadt Manila erreicht. Das Schlimmste wurde für die Nacht zum Dienstag (Ortszeit) erwartet, so der Wetterdienst. »Hagupit« hat nach seinem zerstörerischen Zug quer über den Inselstaat am Wochenende an Kraft verloren und wurde mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde von einem Taifun zu einem tropischen Sturm herabgestuft.

Die Zwölf-Millionen-Stadt Manila ist vorgewarnt: Ein ähnlicher Sturm hatte dort 2009 verheerende Überflutungen angerichtet. 200 Menschen starben damals.

»Hagupit« hat bislang 24 Opfer gefordert. Allein 16 Menschen ertranken auf der Insel Samar. Dort hatte der Taifun in der Nacht zu Sonntag das Land erreicht. Ein Ehepaar und ein Kind wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein Junge starb, als er eine abgerissene Stromleitung berührte.

»Wir müssen in Alarmbereitschaft bleiben«, sagte Meteorologe Alvin Pura mit Blick auf Manila. »Uns trifft zwar nicht das Auge des Sturms, aber es wird heftig regnen, und das kann zu Überschwemmungen führen.« Die Behörden erinnerten daran, Handys aufzuladen und Taschenlampen zu besorgen. In Manila blieben am Montag Schulen und Ämter geschlossen. Flüge wurden gestrichen. Die küstennahen Slums wurden geräumt. Dort leben Zehntausende Menschen in leicht gebauten Bretterverschlägen, die bei Überflutungen zur Todesfalle werden können. Die Stadt richtete in Schulen und Turnhallen Notlager ein.

»Hagupit« hatte in den Zentralphilippinen am Wochenende schwer gewütet. Ein Jahr nach »Haiyan« wurden Tausende Menschen zum zweiten Mal obdachlos. Dennoch atmete die Bevölkerung auf: 2013 waren viele Menschen in ihren Häusern von Flutwellen überrascht worden. Mehr als 7000 starben. »Unsere Vorkehrungen mit den Evakuierungen haben sich ausgezahlt«, sagte Innenminister Mar Roxas. Die Behörden hatten vor dem Sturm in der Region Lager mit Hilfsmitteln angelegt und versprachen eine zügige Auslieferung. dpa/nd

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