Vor Jemen ertrunken

70 Flüchtlingen aus Äthiopien gelang Überfahrt nicht

  • Lesedauer: 2 Min.
Wieder starben Flüchtlinge auf See. Diesmal kamen 70 Äthiopier bei dem Versuch ums Leben, nach Jemen zu gelangen.

Sanaa. Vor der Küste Jemens sind 70 äthiopische Flüchtlinge ertrunken. 21 Leichen seien bislang geborgen worden, meldete das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Montag. Die Suche nach weiteren Opfern dauere an. Das Boot war nach Angaben der UN-Organisation in der Nacht zum Samstag gekentert. Das Innenministerium in Sanaa machte schlechtes Wetter für das Unglück verantwortlich.

Das Flüchtlingsboot sank in der Nähe der Meeresstraße Bab al-Mandeb. Alle 70 Passagiere seien tot, hieß es in der Erklärung des jemenitischen Innenministeriums. Es sei vor der Hafenstadt Mokka im Roten Meer untergegangen, meldete die jemenitische Nachrichtenagentur Saba am späten Sonntagabend. Das Boot gehöre einem bekannten Menschenschmuggler, erklärten die Behörden. Nach ihm werde gefahndet.

Laut Behördenangaben habe es sich um Migranten aus Äthiopien gehandelt, die vom Horn Afrikas aus die Überfahrt nach Jemen gewagt hätten. Das Rote Meer zwischen Afrika und der Arabischen Halbinsel ist dort nur 40 Kilometer breit.

Jährlich kommen laut Angaben der jemenitischen Küstenwache rund 100 000 afrikanische Flüchtlinge auf diesem Wege nach Jemen. In den Gewässern zwischen Horn und Halbinsel kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken. Oft steigen die Flüchtlinge in überfüllte Boote, die der hohen See nicht standhalten. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks kamen von Januar bis Ende Oktober mehr als 200 Migranten aus Afrika bei Schiffsunglücken vor der Küste Jemens ums Leben. Agenturen/nd

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