Kein Jahr des Kindes

UNICEF konstatiert Gewalt durch Kriege und Krisen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Gewalt gegen Kinder hat nach Angaben der Organisation UNICEF in diesem Jahr »katastrophale« Ausmaße erreicht.

New York. Von den großen Weltkonflikten und -krisen seien mehr als 15 Millionen Kinder unmittelbar durch Gewalt, Zerstörung und Vertreibung betroffen gewesen. Das teilte das Kinderhilfswerk UNICEF am Montag in New York mit. »Noch nie in der jüngeren Vergangenheit waren so viele Kinder solch unaussprechlicher Brutalität ausgesetzt«, erklärte Exekutivdirektor Anthony Lake. »2014 war ein Katastrophenjahr für Kinder.«

Schätzungen des Kinderhilfswerks zufolge leben weltweit etwa 230 Millionen Kinder in Ländern und Regionen mit bewaffneten Konflikten. In den momentan am stärksten betroffenen Krisenregionen in Syrien, Irak, Ukraine, Südsudan, der Zentralafrikanischen Republik und dem Gaza-Streifen sei die Situation für Kinder besonders dramatisch. Dort seien Tausende Kinder als Soldaten rekrutiert, vergewaltigt, ermordet oder zu Flüchtlingen und Waisen gemacht worden. Doch auch in Dauerkrisenländern wie Afghanistan, Nigeria oder Somalia seien Kinder weiterhin ständiger Brutalität ausgesetzt.

Vielfach habe sich die Gewalt 2014 direkt gegen Schulen und Krankenhäuser gerichtet. Allein in Syrien hätten die UN bis Ende September 35 Angriffe auf Schulen gezählt, bei denen 105 Kinder getötet und fast 300 weitere verletzt wurden. Dort und im benachbarten Irak seien zudem viele hunderttausend Flüchtlingskinder im nahenden Winter schutzlos Regen, Kälte und Schnee ausgesetzt. »Gewalt und Trauma fügen nicht nur dem einzelnen Kind großen Schaden zu - sie unterhöhlen die Gesellschaften als Ganzes«, sagte Lake. AFP/nd

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