Eins mit der besseren Welt

Andrea Marcon leitete Johann Sebastian Bachs h-moll-Messe im Konzerthaus Berlin

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Beim ersten Takt des Kyrie schon zuckt die Hirnhaut. Da meldet sich der Weltgeist in Gestalt des gemessen schreitenden, emotional aufgeladenen Chorsatzes, der dann nach einem langen instrumentalen Zwischenspiel verändert wiederkehrt. Grandios schon dies. Und wie grandios erst die gewaltigen Chöre im Credo und Gloria, die fröhliches Gottgedenken und Glück verheißen. Dem gesellen sich Nachdenk- und Trauerchöre von geläuterter Schwere, wie sie Bach nur in den Passionen komponierte.

Der Italiener Andrea Marcon, erfahrener Barock-Dirigent, besorgte die Aufführung der h-moll-Messe für Soli, Chor und Orchester (BWV 232). Wunderbare zwei Stunden Musik, gekrönt vom chorisch-orchestralen »Dona nobis pacem«, das durch Mauern hindurch in den Konzertsaal der Menschheit hineintönte - als Bitte. Im voll besetzten Großen Saal des Konzerthauses gelang den Aufführenden nahezu alles. Andrea Marcon durfte den großartigen, in dieser Messe voll beschäftigten...


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