Seite 1

UNTEN LINKS

Unsere Hauptstadt ist so was von fortschrittlich! Zum Beispiel diese Geste der Toleranz: »Berliner Schüler aus humanistischen Elternhäusern erhalten auf Antrag einen weiteren schulfreien Tag«, meldet die dpa. »Zum Welthumanistentag am 21. Juni können sie sich vom Schulbesuch entbinden lassen.« Sie sollen dann natürlich nicht Drogen kaufen oder so, sondern über »das Miteinander in unserer Gesell...

ndPlusTom Strohschneider

Mut zur Reform

Leere Fraktionsreihen, langweilige Reden, parteipolitische Rituale: Man ist nicht überrascht, dass sich immer weniger Menschen für die Vorgänge im Parlament interessieren. Eine Reform bräuchte aber Mut zu großen Schritten.

Sternlauf gegen Pegida-Demo in Dresden

Dresden. Mit einem Sternlauf gegen Intoleranz und für eine weltoffene Stadt sind am Montag unter dem Motto »Dresden für alle« Dresdner den wöchentlichen Pegida-Demonstrationen entgegengetreten. Ein erster vom Bündnis Dresden Nazifrei organisierter Demonstrationszug setzte sich am Nachmittag von der Neustadt aus mit mehreren Hundert Teilnehmern in Bewegung. Fünf weitere Züge folgten. Am Abend sollt...

Amazon-Mitarbeiter wieder im Ausstand

Bad Hersfeld. Im Weihnachtsgeschäft setzen Beschäftigte des weltgrößten Onlineversandhändlers Amazon mit Warnstreiks ein Zeichen in dem Tarifkonflikt. Bereits in der Nacht zum Montag begannen die Ausstände in Bad Hersfeld. Am größten deutschen Standort beteiligten sich nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Tagesverlauf 500 Mitarbeiter an dem Arbeitskampf. Am Nachmittag legten nach...

Bewaffneter Friedensprozess

Berlin. Umweltschutz und Frieden: Diese beiden Themen standen im Zentrum der Kolumbien-Reise von Entwicklungsminister Gerd Müller. Über die Hälfte der Fläche Kolumbiens ist mit Wald bedeckt. Die zweitgrößte Artenvielfalt der Welt und eine für das globale Klima entscheidende Fähigkeit, Treibhausgas zu binden, zeichnen ihn aus. Zentrales Problem beim Waldschutz: Der Großteil seiner Fläche liegt im k...

Schlaftablette Parlamentarismus

Die Opposition hat Reformen des Bundestagsbetriebs gefordert. Nicht zum ersten Mal - aber nun zeigt eine Studie, wie gering das Bürgerinteresse an den Debatten im Parlament bereits ist.

Seite 2
ndPlusMarcus Meier

Flirtversuche mit der AfD

Kuschelt sich die CDU an die AfD? Ein Bündnis der Union mit der rechts von ihr verorteten »Schande für Deutschland« (Wolfgang Schäuble) könnte manchem Strategen sinnvoll erscheinen - erste Flirtversuche wurden bekannt.

ndPlusAert van Riel

Gerangel um Präsidiumsplätze

Beim CDU-Parteitag wird sich zeigen, inwieweit die Delegierten mit der Großen Koalition zufrieden sind. Bei der Wahl zum Präsidium könnte einer der etablierten Politiker das Nachsehen haben.

Marcus Meier

Schweben im Ungefähren

Law and Order, Marktgläubigkeit, garniert mit ein bisschen Technikfreundlichkeit: So will sich die CDU auf ihrem Parteitag präsentieren. Zur kalten Progression wurde ein Kompromiss gefunden.

Seite 3

Sumpfgebiet am Pripjat

Die Respublika Belarus, Republik Belo- oder Weißrussland, ist mit rund 208 000 Quadratkilometern Fläche der größte Binnenstaat Europas. Hier leben rund 9,5 Millionen Menschen.Das größte Sumpfgebiet Europas ist nach dem Fluss Pripjat oder Pripjet benannt, in dessen Becken es sich vorwiegend befindet. Der 775 km lange Fluss entspringt im äußersten Nordwesten der Ukraine nahe der polnischen Grenze. D...

ndPlusArtem Kouida, Minsk

Europas grüne Lunge atmet schwer

Ökologen, Naturschützer und ihnen nahestehende Fachkreise räumen der Republik Belarus größere Bedeutung ein, als alle sieben Jahre Berichte über Präsidentenwahlen vermuten lassen.

Seite 4
Roland Etzel

Unerklärte Machtdemonstration

Würde man die Abläufe nicht schon mehrmals genauso erlebt haben, hätte man ziemlich beunruhigt sein müssen: Ist das nun doch der Beginn des Bombenkriegs gegen Syrien? Er ist es nicht.

Olaf Standke

Keine Kehrtwende

In Sachen Ausfuhr deutscher Waffen hat sich kaum etwas bewegt, wenn weiter fast zwei Drittel aller deutschen Rüstungsexporte in Drittländer wie Saudi-Arabien, Algerien oder Indonesien gehen.

ndPlusRené Heilig

Die wollen nicht nur spielen

Da nun Weihnachten naht, wird gar Fürchterliches befürchtet, wenn die lieben Kleinen und die großen Modellfliegerfans Drohnen verschiedenster Größe unterm Tannenbaum finden.

ndPlusSimon Poelchau

Abwicklerin

So richtig will für die deutsche Finanzaufsicht BaFin eigentlich keiner mehr in Frankfurt am Main arbeiten. Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang November die einheitliche Aufsicht über alle systemrelevanten Großbanken übernommen hat, bleibt der nationalen Behörde nur noch die Kontrolle der kleineren Institute. Selbst der BaFin-Chefin Elke König ist ihr Job offenbar zu langweilig geword...

Andreas Koristka

Der gute Rassismus

Die Empörung war riesig. »Die CSU ist in Absurdistan angekommen«, so SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi, Volker Beck verurteilte die Partei gar als »übergriffig«. Über solch scharfen Reaktionen darf man sich wundern.

Seite 5

Neue Formulierung in umstrittenem Antrag

München. Die Christsozialen haben ihren umstrittenen Leitantrag zum Deutschlernen für Migranten abgemildert. In der vom CSU-Vorstand in München am Montag einstimmig beschlossenen neuen Variante heißt es nun, Migranten sollten zum Deutschsprechen im Alltag »motiviert« werden. Die Teilnehmer der Sitzung berichteten von einer kontroversen Diskussion über die Formulierung.In der ursprünglichen Variant...

Zu viele Waffen in Konfliktgebiete

Wer Nächstenliebe predigt , tut sich mit Waffengeschäften naturgemäß schwer. Die Kirchen haben vor allem mit dem Verkauf von Rüstungsgütern an undemokratische Länder ein Problem.

ndPlusRené Heilig

»Wir« statt Mandat? Erklärungsbedürftig!

Bis Weihnachten könnte eine Entscheidung zur Bundeswehrausbildung in Irak fallen. Die Verteidigungsministerin gab ein Interview in der »Bild«-Zeitung, ohne viele Worte zu machen. Das reicht nicht.

Seite 6

Hauptsache was mit »gida«

In der Bundesrepublik gehen derzeit praktisch täglich Menschen auf die Straße, um gegen Muslime und Flüchtlinge zu demonstrieren.

Seite 7

Waffenbrüder wider Willen

Die irakische Regierung in Bagdad hat am Montag gemeldet, bei Luftangriffen der internationalen gegen Verbände des Islamischen Staates in Nordirak um die Großstadt Kirkuk seien 38 IS-Kämpfer ums Leben gekommen. Die »internationale Koalition« - das sind hauptsächlich die Luftstreitkräfte der USA, mehr symbolisch ergänzt durch wenige Kampfflugzeuge von NATO-Verbündeten wie Frankreich und aus den hoc...

Oliver Eberhardt, Jerusalem

Netanjahus Bomber sind handlungsfähig

Israels Luftwaffe hat am Sonntag Ziele in Syrien angegriffen. Bombardiert wurden Einrichtungen der syrischen Armee. Dort sollen für die Hisbollah bestimmte Waffen gelagert worden sein.

Olaf Standke

Das Kreuz mit dem Rassismus

In einem Fernsehinterview hat Präsident Barack Obama den tief in der US-Gesellschaft verwurzelten Rassismus angeprangert. Die landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt gehen derweil weiter.

Das Kreuz mit dem Rassismus

In einem Interview hat Präsident Barack Obama den tief in der US-Gesellschaft verwurzelten Rassismus angeprangert. Die Proteste gegen Polizeigewalt gehen weiter - und Rufe nach Justiz- und Polizeireformen werden lauter.

Seite 8

Erneut Versuch zur Waffenruhe in der Ukraine

Kiew. In den umkämpften Regionen der Ukraine soll an diesem Dienstag eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe in Kraft treten. Zudem wollen Vertreter der Konfliktparteien in der weißrussischen Hauptstadt Minsk erstmals seit drei Monaten wieder über eine dauerhafte Beilegung des Konflikts sprechen. Auf die Waffenruhe einigten sich Regierung und Separatisten in der vergangenen Woche überra...

Vor Jemen ertrunken

Wieder starben Flüchtlinge auf See. Diesmal kamen 70 Äthiopier bei dem Versuch ums Leben, nach Jemen zu gelangen.

Kein Jahr des Kindes

Die Gewalt gegen Kinder hat nach Angaben der Organisation UNICEF in diesem Jahr »katastrophale« Ausmaße erreicht.

Bengt Arvidsson, Stockholm

Schweden vor Abstimmung über Zuwanderung

Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten haben die rot-grüne Regierung gestürzt. Bei den Neuwahlen am 22. März steht dann auch die bislang generöse Einwanderungspolitik auf dem Prüfstand.

ndPlusIrina Wolkowa, Moskau

Moldau droht Wahlwiederholung

Ein Drittel der wahlberechtigten Moldauer kam Ende November nicht an die Stimmzettel. Ihr Votum fehlte den Linken, die klagen.

Seite 9

Milliarden für den Ausbau des Internets

Berlin. Deutschland schlägt für das geplante Investitionspaket der EU-Kommission Projekte im Umfang von 89 Milliarden Euro vor. Die Bundesregierung hat dafür 58 Vorhaben aus verschiedenen Bereichen aufgelistet, wie eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Montag sagte. Die Vorschläge würden in einen Bericht einfließen, der noch im Dezember vom Europäischen Rat besprochen werden solle. ...

ndPlusFelix Lill, Tokio

Abe stellt die Vertrauensfrage

Die Parlamentswahl in Japan am Wochenende ist für Premier Shinzo Abe eine Vertrauensfrage zu seiner Wirtschaftspolitik. Korrigierte Wachstumszahlen zeigen deutlich: Japan steckt in einer tiefen Krise.

Kurt Stenger

Bahn spielt Bau-Bau

Rund 80 Bahn-Korridore sollen im kommenden Jahr mit Milliarden modernisiert werden. Dies ist Teil einer neuen Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund. Allein 2015 sollen rund 3800 Kilometer Gleise erneuert werden.

Seite 10
Martin Ling

Pflaster auf die neoliberalen Wunden

Es hört sich beeindruckend an: Deutschland verdoppelt fast seine Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit mit Kolumbien in den kommenden zwei Jahren. Ein neues, faires Kapitel in der Handelspolitik steht dennoch aus.

ndPlusAnne Gonschorek, Kapstadt

Mit Pilzen zum Erfolg

Chido Govera entfloh Armut und Missbrauch im ländlichen Simbabwe und baute eine Pilzzucht auf - erfolgreich. Heute reist die junge Frau durch Afrika, um anderen dabei zu helfen, ihr Leben zu verändern.

»Wir müssen die Opfer um Vergebung bitten«

Das Nationale Befreiungsheer Kolumbiens (ELN) hat wiederholt Versuche unternommen, mit der Regierung in Bogotá Friedensgespräche aufzunehmen. Leider wurden diese nie erfolgreich abgeschlossen.

Seite 11

Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs

Fünf Menschen haben in der Nacht zu Montag versucht, über den Zaun in die besetzte frühere Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg zu gelangen. Gegen sie wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet, wie die Polizei mitteilte. Es ist noch nicht bekannt, ob es sich um Flüchtlinge oder Sympathisanten handelt. Das Gebäude darf nur von den Personen betreten werden, die beim Bezirksamt Friedri...

Polizeieinsätze im Görlitzer Park

 Die Polizei führte im Oktober im Görlitzer Park insgesamt 38 Einsätze durch, im November waren es 64. Dabei wurden im Oktober 911 Einsatzstunden gefahren. Im darauf folgenden Monat leisteten die Polizisten 9069 Stunden.  Von den Polizisten wurden im Oktober 191 Personen überprüft, im November waren es insgesamt 1217. Als Resultat der Einsätze verweist die Behörde auf 69 Pl...

Getshemane wird saniert

Die wegen ihrer Bedeutung für DDR-Oppositionelle überregional bekannte Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg kann ab nächstem Jahr saniert werden. Vertreter der Senatsbauverwaltung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Beckschen Stiftung und von Lotto Berlin überreichten am Montag entsprechende Förderbescheide über insgesamt fast eine Million Euro. Davon entfallen 900 000 Euro auf einen ersten ...

Gutachten über Friedensrichter

Der Senat will die Rolle der sogenannten Friedensrichter in der Stadt untersuchen. Es werde vermutet, dass sie Opfer schwerer Gewalttaten veranlasst haben, vor Gericht ihre Aussagen zurückzuziehen, berichtet die »Berliner Morgenpost«. Justizminister Thomas Heilmann (CDU) sagte dazu: »Diese Fälle sind aus rechtsstaatlicher Sicht nicht hinzunehmen.« Ein Jurist der Universität Erlangen soll nun ein 1...

Kirchenkreis sucht Paten für Flüchtlinge

Der Evangelische Kirchenkreis Stadtmitte sucht Paten für 85 Flüchtlinge. Diese sind seit Monaten in Einrichtungen des Kirchenkreises vorübergehend untergebracht. Ausgehend davon, dass Versorgung und Unterbringung eines Flüchtlings pro Tag etwa neun Euro kosteten, würden Patenschaften für eine Woche (63 Euro), einen Monat (270 Euro) oder über den Winter (1000 Euro) gesucht, sagte der stellvertreten...

Schulfrei für Humanisten

Kinder aus humanistischen Elternhäusern haben im kommendem Jahr zum ersten Mal am 21. Juni schulfrei. Die Senatsverwaltung für Bildung hat den Welthumanistentag entsprechend der Regelungen für religiöse Feiertage in die neue Ausführungsvorschrift (AV) Schulbesuchspflicht aufgenommen und »gibt ab kommenden Schuljahr humanistischen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich zur Pflege ihrer Fei...

ndPlusSarah Liebigt

Alles Grün!?

Wer Berlin und Berlins, an dieser Stelle bewusst in Gänsefüßchen gesetzte, »Vielfalt« gut kennt, der weiß, wo man relativ leicht bewusstseinserweiternde Substanzen erwerben kann. Der "Görli" hat seinen Ruf lange weg.

ndPlusMartin Kröger

Görli-Taskforce zeigt Erfolge

Die Lage im Görlitzer Park hat sich geändert: Aufgrund der hohen Polizeipräsenz und der Bezirksmaßnahmen ist der Drogenhandel stark zurückgegangen. Gelöst ist sind die Probleme um den Park indes noch lange nicht.

Seite 12

Mischwald mitmachen

Zum Start des Projektes »Mitmachwald« pflanzten am Montag der Geschäftsführer des Naturschutzfonds Brandenburg, Bernhard Schmidt-Ruhe (3.v.r.), und der Geschäftsführer der Bio Company, Georg Kaiser (4.v.r.) symbolisch eine Traubeneiche im Wald bei Joachimsthal (Barnim). Bei dem Projekt renaturieren Naturschutzfonds und Bio Company Waldflächen im Naturerbegebiet Hubertusstock. Zunächst werden auf 1...

Provisorischer Terminal für Staatsgäste

Schönefeld. Für Staatsgäste der Bundesregierung soll nach Informationen des »Tagesspiegels« am Flughafen Schönefeld ein Interimsbau entstehen und genutzt werden, bis der neue Regierungsterminal fertig ist. Wie die Zeitung in ihrer Montagausgabe berichtet, soll der Bund nach Aufgabe des Flugbetriebs in Berlin-Tegel seine Gäste zunächst in einem kleinen Terminal westlich vom künftigen Regierungsbere...

Von WG über Residenz bis Wohnheim

Was beispielsweise Netzwerke wie die Agentur »GenerationenWohnen« (www.netzwerk-generationen.de) leisten, kann man im Internet nachlesen oder in manchen Kiezcafés erfragen. Oder nachschlagen: Mehr als 400 verschiedene Wohnformen für Senioren in Berlin präsentiert der apercu-Verlag. Sortiert nach Bezirken lässt sich auf 120 Seiten nachlesen, wo es welche Pflegeheime, »Residenzen«, Wohngemeinschafte...

Wilfried Neiße

Landesimmobilien auf Verschleiß gefahren

Die rechtzeitige Wartung von Gebäuden kann teure Reparaturen ersparen. Der Landesrechnungshof wirft der rot-roten Regierung vor, die landeseigenen Gebäude zu vernachlässigen.

ndPlusKarl Hoffmann

Wohnen wie in der Zukunft

Nach Jahren des Stillstands zieht der Neubau in Berlin endlich wieder an: Wie die altersgerechten Wohnungen der Zukunft aussehen könnten, zeigt ein Projekt in Adlershof.

Burkhard Fraune

Sesshaftbleiben lautet das Motto der Stunde

Wer noch einen günstigen Mietvertrag hat, bestellt in Berlin ungern den Möbelwagen. Immer weniger Mieter ziehen dort um. Warum das für Möbelpacker schlecht ist, aber Maklern wenig ausmacht.

Andreas Fritsche

Lärmschutz abgeknickt

Das Oberverwaltungsgericht verhandelte am Montag Klagen eines Anwohners und der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow zum Lärmschutz und geänderter Flugrouten gegen die Obere Luftfahrtsbehörde und die Flughafengesellschaft.

Seite 13

Prerow soll über Hafenbau entscheiden

Prerow. Die Einwohner von Prerow (Mecklenburg-Vorpommern) sollen nach dem Willen von Bürgermeister René Roloff (parteilos) über einen möglichen Hafenneubau beim Ostseebad mitentscheiden. Zunächst soll Ende Januar eine Einwohnerversammlung einberufen werden, sagte Roloff am Montag der dpa. Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) hatte am Freitag einen Vorschlag für einen Hafenneubau vorgelegt. Dan...

Klarheit über JVA Waldeck gefordert

Schwerin. Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern dringen auf klare Aussagen der SPD/CDU-Landesregierung zu den Kosten für die privat finanzierte Haftanstalt Waldeck bei Rostock. »Die abgeschlossenen Verträge bergen offenbar finanzielle Risiken für das Land. Es geht hier um Steuergelder. Und da hat die Öffentlichkeit ein Recht auf Information und größtmögliche Transparenz«, sagte der Chef der Grünen-...

Dörthe Hein, Magdeburg

Ärger mit dem Dienstbier

Polizisten sind Gesetzeshüter. Manche verstoßen aber auch selbst gegen die Regeln. Die Verwaltung reagiert darauf mit Disziplinarverfahren - eine Bilanz aus Sachsen-Anhalt.

ndPlusReinhard Schwarz, Hamburg

Wege aus der Sackgasse gesucht

Lange Zeit ohne Beschäftigung zu sein macht krank - das wissen Experten und erst recht Betroffene. In Hamburg sucht man nach Alternativen für Menschen, an denen der »Aufschwung« vorbeiging.

Seite 14

Berlin fördert interkulturelle Projekte

Die Berliner Kulturverwaltung fördert im kommenden Jahr interkulturelle Projekte mit insgesamt 120 000 Euro. Von insgesamt 68 Anträgen im Gesamtumfang von knapp 1 112 000 Euro konnten nach Angaben der Kulturverwaltung vom Montag nur acht von der Jury bewilligt werden. Das Spektrum reiche wieder von Theateraufführungen über Performances bis hin zu spartenübergreifenden Projekten, hieß es. Gefördert...

Wahnsinn der letzten Kriegsmonate

Fast 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert eine Berliner Ausstellung an die letzten Kriegsmonate in Deutschland - von Weihnachten 1944 bis Mai 1945. Die Stiftung Topographie des Terrors zeigt die Schau ab Dienstag (9. Dezember). Die Macher wollen ein »umfassendes Bild vom Wahnsinn der Zeit« und dem Terror der Staatsmacht gegen die eigene Bevölkerung zeichnen. An Aktualität gewinnt di...

Wowereit: Preußen am Zug

Der scheidende Berliner Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) sieht beim geplanten Museum der Moderne jetzt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Zug. »Derjenige, der baut, muss doch erstmal sagen, wo er hin will. Dann ist Berlin bereit, konstruktiv an einer Lösung mitzuarbeiten«, sagte Wowereit in einem Abschiedsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.Der SPD-Politiker erklärte, die für den Ba...

Hans-Gerd Öfinger

Gegenwind an der Wahlurne

In einem Bürgerentscheid hat die Bevölkerung des hessischen Rheingau-Städtchens Oestrich-Winkel ehrgeizige Pläne für Windkraftanlagen auf den Höhenzügen des Rheingaugebirges jäh ausgebremst. Am Ende war am Sonntagabend die Mehrheit der Windkraftgegner mit 59,80 Prozent der abgegebenen Stimmen größer als erwartet und ihr Vorsprung nicht mehr einzuholen. Nach monatelangem Kampf um jede Stimme konnte...

Valentin Gensch, Senden

Dornröschen mit anderen Mitteln

Ein Altersforscher in Schwaben will sich nach seinem Tod schnellstens einfrieren lassen. Sein Ziel ist es, in der Zukunft geweckt werden. Ein Plan mit wenig Erfolgsaussichten, sagen Experten.

ndPlusStefan Amzoll

Eins mit der besseren Welt

Beim ersten Takt des Kyrie schon zuckt die Hirnhaut. Da meldet sich der Weltgeist in Gestalt des gemessen schreitenden, emotional aufgeladenen Chorsatzes, der dann nach einem langen instrumentalen Zwischenspiel verändert wiederkehrt. Grandios schon dies. Und wie grandios erst die gewaltigen Chöre im Credo und Gloria, die fröhliches Gottgedenken und Glück verheißen. Dem gesellen sich Nachdenk- und ...

Zurück in den Winter

Fast alle Bundesländer schieben Flüchtlinge weiterhin in ihre Herkunftsstaaten ab, selbst wenn dort strenger Winter herrscht. Die Ausnahme sind Schleswig-Holstein und Thüringen.

ndPlusHans-Dieter Schütt

Ergreifender Holzweg

Dass Köpfe rollen, gehört zu den hässlichen Kopfgeburten deutscher Sprachkultur. Im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages ist eine Ausstellung des Malers und Bildhauers Lutz Friedel zu sehen, deren Zentrum - Köpfe sind.

Seite 15

Mysterien aufklären

Der diesjährige Literaturnobelpreisträger Patrick Modiano hat in seiner Nobelrede am Sonntag über seine Scheu vor öffentlichen Auftritten gesprochen. »Dies ist das erste Mal, dass ich eine Rede vor einem so großen Publikum halten muss, und ich bin etwas besorgt darüber«, sagte der französische Schriftsteller (»Gräser der Nacht«), der für seine Zurückhaltung bekannt ist, in Stockholm.Schriftsteller...

ndPlusRoberto Becker

Weihnachten und Alpenglühen

Es gibt viele Gründe, in der Vorweihnachtszeit nach Annaberg-Buchholz zu fahren. Bei den Erzgebirglern wirkt selbst der kommerzielle Teil des Advents authentischer als anderswo. Einer der besten Gründe aber ist ein Besuch des Eduard-von-Winterstein-Theaters. Schon, weil es Häuser wie dieses immer noch gibt und hoffentlich noch lange geben wird. Für überregionale Resonanz braucht es heute aber das ...

ndPlusChristian Baron

Angst vor dem Pöbel

Zumindest Mainstream-Medien und Politik haben ihr Urteil bereits gefällt. Das liegt einerseits am Vorbild-Charakter des Opfers und der sozialen Herkunft des mutmaßlichen Täters auf der anderen Seite.

Seite 16

Neue Edition

Zum 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine wissenschaftliche Neuausgabe der lutherischen Bekenntnisschriften vorgestellt. Das drei Bände umfassende Werk wurde am Montagabend in der historischen Augsburger Annakirche präsentiert. Die neue Edition des theologischen Fundaments der Protestanten, zu dem als wichtigste Schrift die Confessio Augustana...

Kinderfilme mit Anspruch gesucht

Die Initiative »Der besondere Kinderfilm« will im Frühjahr eine weitere Ausschreibungsrunde für anspruchsvolle Kinderfilme starten. Künftig könnten im Rahmen der Initiative neben Spielfilmen mit realen Personen auch Animationsfilme unterstützt werden, teilte die Initiative am Montag in Erfurt mit. Für die Realisierung der ausgewählten Projekte haben 22 Institutionen eine finanzielle Förderung in M...

In Memoriam: Marie Marcks

Karikaturen - vor allem die politischen - haben einen großen Nachteil: Ohne den Zeitkontext, in dem sie entstanden sind, erklären sie sich meist nur schwer selbst. Das trifft auf obenstehend abgebildete Zeichnung von Marie Marcks in besonderem Maße zu. Sie erschien in dieser Form 1980 im »Stern«. Da lag die Zeit der sexuellen Revolte der 68er-Bewegung schon mehr als zehn Jahre zurück. Das Original...

ndPlusKlaus Bellin

Vollgepumpt mit Angst

Anfang März 1944 entschloss er sich zu einem Tagebuch. »Keine Angst mehr, mich anzuschauen«, notierte er. »Nicht mehr schönfärben. Sagen, wie ich es mir im Geheimen sage. Die Hemmung des weißen Papiers auf den Denk- und Schreibvorgang ist überwunden. Ich werde meine Gedanken und Erfahrungen niederschreiben.« Da lebte Hans Keilson, der deutsche Jude, der Emigrant, der Erzähler, schon eine Weile ver...

Seite 17

Magazin mit neuem Besitzer

Das Debattenmagazin »The European« bekommt einen neuen Hauptgesellschafter. Die im fränkischen Kulmbach (Bayern) ansässige Börsenmedien AG übernimmt 78 Prozent der Anteile, wie »The European« am Montag in Berlin mitteilte. Gründer Alexander Görlach hält in Zukunft noch 15 Prozent, die restlichen Anteile liegen bei Kleinstgesellschaftern. Hinter der Börsenmedien AG, die unter anderem das Wochenmaga...

Lob vom Grimme- Institut

Nur noch vier Mal muss das Fernsehvolk schlafen, dann ist es vollbracht: Deutschlands größte, einzigartige, phänomenalste und überhaupt unvergleichliche Fernsehsendung läuft zum letzten Mal im Programm des Zweiten Deutschen Fernsehens, des Zet-De-Ef. »Wetten, dass ...?« ist ein Mysterium: keine andere Unterhaltungssendung, die in den frühen 1980er Jahren entstand, als es das Privatfernsehen noch n...

Seite 19
ndPlusSven Busch, Monaco

Bach-Reformen werden durchgewinkt

Olympia soll billiger und attraktiver werden. Mit breiter Zustimmung verabschiedet das IOC in Monte Carlo Vorschläge zur eigenen Neuausrichtung. Gelingt der erste Schritt aus der Glaubwürdigkeitskrise?

Felix Lill, Tokio

Viel zu wenig rote Karten

In Japan ist man stolz auf Fair Play. Michael Petrovic indes, österreichischer Trainer von Urawa Red Diamonds, sieht hierin den Grund für die verspielte Meisterschaft seiner Mannschaft.

Kurznachrichten:

Seite 20

Manila zittert vor »Hagupit«

Die Ausläufer von »Hagupit« erreichen die philippinische Metropole. Es drohen heftiger Regen und Fluten. Börse, Schulen und Ämter bleiben geschlossen. Schlimme Erinnerungen an 2009 werden wach.

ndPlusOliver Eberhardt

Jüdisches Land an Nichtjuden verkauft

In jedem siebten Jahr müssen jüdische Bauern in Israel ihr Land ruhen lassen. Um diese religiöse Vorschrift zu umgehen, verkaufen viele Höfe ihr Land an Nicht-Juden - was nicht jedem Recht ist.