Abe stellt die Vertrauensfrage

Japan in der Rezession - Premier setzt auf Konsumförderung statt Schuldenabbau

  • Felix Lill, Tokio
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Parlamentswahl in Japan am Wochenende ist für Premier Shinzo Abe eine Vertrauensfrage zu seiner Wirtschaftspolitik. Korrigierte Wachstumszahlen zeigen deutlich: Japan steckt in einer tiefen Krise.

Die Lage in Japan ist noch schlimmer als erwartet: Zwischen Juli und September schrumpfte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt um aufs Jahr gerechnete 1,9 Prozent, wie die Regierung am Montag bekanntgab. Erste Schätzungen waren von einem 1,6-prozentigen Minus ausgegangen.

Premierminister Shinzo Abe wird nun grübeln, ob die Idee mit den für Sonntag angesetzten vorgezogenen Neuwahlen wirklich so gut war. Er hatte im November das Parlament mit der Begründung aufgelöst, er wolle sich für seine Wirtschaftspolitik des Mandats der Bevölkerung versichern. Die Rezession, in der Japan steckt, war nicht geplant, denn die »Abenomics« sollten für einen Boom sorgen. So hatte es der Rechtskonservative im Wahlkampf vor zwei Jahren versprochen.

Abe wollte das Land aus der seit rund zwanzig Jahren anhaltenden Deflationsspirale mit fallenden Preisen, ...


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