Verletzte bei Streit um Flüchtlingsheim

Zwischenfälle bei Demonstration für und gegen neue Containerdörfer in Marzahn-Hellersdorf

  • Lesedauer: 2 Min.

Im Streit um den Bau von Flüchtlingsunterkünften sind im Bezirk Marzahn-Hellersdorf am Montagabend erneut Hunderte Demonstranten auf die Straße gegangen. Dabei kam es zu Zwischenfällen, wie ein Polizeisprecher sagte. Zwei Teilnehmer der Demonstration gegen die geplanten Wohncontainer zeigten an, von 30 Unbekannten angegriffen und mit Schlagstöcken verletzt worden zu sein. Sie kamen ins Krankenhaus.

17 Polizisten wurden nach Angaben des Sprechers leicht verletzt. Sie blieben aber im Einsatz. Außerdem wurden zwei Gegendemonstranten vorläufig festgenommen. Am frühen Montagabend war zunächst ein Aufzug von rund 700 Anhängern linker Gruppen und Flüchtlingsunterstützern an einem Einkaufszentrum nahe dem S-Bahnhof Marzahn gestartet. Die Veranstalter selbst sprachen von 1000 Teilnehmern. Sie trugen Transparente, auf denen etwa »Wir heißen Flüchtlinge willkommen« und »Berlin steht auf gegen Rassismus« zu lesen war.

Auf einer anderen Seite des Einkaufszentrums versammelten sich etwa 800 Gegner der Wohncontainer. Darunter waren auch Politiker der rechtsextremen NPD, wie der Polizeisprecher sagte. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit einem Aufgebot von rund 600 Beamten vor Ort, um die beiden Gruppen voneinander getrennt zu halten.

Eine Sprecherin des Bündnisses »Berlin nazifrei« zeigte sich mit dem Verlauf der Proteste zufrieden: »Wir haben heute gezeigt, dass wir immer mehr werden«, erklärte sie in einer Mitteilung. »Während die Nazis offensichtlich ihr Mobilisierungspotenzial erschöpft haben und sichtlich frustriert waren, werden wir erst warm.«

In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Proteste von Anwohnern und Neonazis gegen die Unterbringung von Flüchtlingen. Laut Verfassungsschutz nutzen Neonazis den Unmut von Anwohnern für ihre Zwecke und organisieren Demonstrationen. dpa/nd

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