Präsidentenwahl in Griechenland geht in die zweite Runde
Dimas ohne notwendige Mehrheit
Athen. Der Kandidat der griechischen Regierungskoalition, der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas, ist am Mittwochabend bei der Wahl eines neuen Staatspräsidenten in der ersten Runde gescheitert. Der 73-Jährige verfehlte im Parlament die notwendige Mehrheit. Nur 160 der anwesenden 295 Abgeordneten stimmten für ihn. Notwendig wären 200 Ja-Stimmen gewesen. 135 Parlamentarier enthielten sich der Stimme, wie das Parlamentspräsidium mitteilte. Die Abstimmung muss nun am 23. Dezember wiederholt werden. Sollte auch dieser Wahlgang ohne Ergebnis bleiben, wird nochmals am 29. Dezember abgestimmt. Dann sind lediglich 180 Stimmen für die Wahl notwendig. Scheitert auch dieses Votum, sind vorgezogene Wahlen vorgeschrieben.
Er sei optimistisch, dass am Ende ein Präsident der Republik gewählt wird, erklärte Regierungschef Antonis Samaras nach dem ersten Wahlgang. Er sei sich sicher, die Abgeordneten verstünden, dass das Land kein »Abenteuer« erleben dürfe. Der Chef der stärksten Oppositionspartei, des Linksbündnisses SYRIZA, Alexis Tsipras, erschien sichtlich zufrieden nach diesem Ergebnis im Fernsehen. »Die Strategie der Angst ist zusammengebrochen«, sagte er. Bald werde das Volk das Wort haben. Das Ergebnis gilt nach übereinstimmenden Einschätzungen aller Kommentatoren in Griechenland als schlechtes Zeichen für die Regierungskoalition. dpa/nd Seiten 4 und 8
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