Woidke hält AfD für gefährlicher als NPD und DVU

Brandenburgs Ministerpräsident mit scharfer Kritik an Auftritt von Fraktionschef der Rechtspartei, Gauland

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält die Rechtspartei Alternative für Deutschland (AfD) für gefährlicher als die rechtsradikale NPD und DVU. Von außen sei die Partei noch nicht vollkommen als extremistisch zu erkennen, sagte Woidke am Freitag in Potsdam. Noch habe sie sich nicht vollständig entschieden, ob sie sich weiter dem bürgerlichen Lager verpflichtet fühle oder nach rechts abdrifte. Die Entscheidung darüber werde wohl vor allem auf Bundesebene der Partei getroffen.

Die ersten Auftritte der AfD im Brandenburger Landtag hätten aber eindeutig gezeigt, in welche Richtung es gehe, meinte der SPD-Politiker. AfD-Landes- und Fraktionschef Alexander Gauland hatte in der Debatte am Mittwoch gesagt, der überwiegende Teil der in Deutschland lebenden Asylbewerber sei weder politisch verfolgt noch Flüchtling. Außerdem warf er der Landesregierung vor, Rassismus zu schüren, weil abgelehnte Asylbewerber nicht konsequent abgeschoben würden.

Gauland habe Zahlen aus Statistiken herausgelöst, um den Menschen Angst zu machen, kritisierte Woidke. »Diese Rede hätte genauso gut jemand von der NPD oder DVU halten können.« Der Regierungschef betonte, dass viele Brandenburger ehrenamtlich tätig seien und sich für Flüchtlinge engagierten. Gleichzeitig sei zu spüren, das sich Menschen verunsichert fühlten. »Ihre Alltagsfragen müssen beantwortet werden«, unterstrich Woidke. Eine starke Zivilgesellschaft bedeute auch eine wehrhafte Demokratie. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal