Innenminister: Keine Angriffe auf Sorben in Brandenburg

Ähnliche Attacken wie in Sachsen seien nicht registriert worden, so Karl-Heinz Schröter (SPD)

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In Teilen der sächsischen Lausitz attackieren teils maskierte Täter seit einiger Zeit gezielt Jugendliche, die der nationalen Minderheit der Sorben angehören - eine ähnliche Entwicklung sei in Brandenburg nicht zu beobachten.

Potsdam. Rechtsextreme Übergriffe auf Sorben hat es in Brandenburg laut Innenministerium in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Vergleichbare Angriffe wie im Nachbarland Sachsen auf Angehörige der sorbischen/wendischen Minderheiten seien im Land nicht registriert worden, erklärte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag.

In Teilen der sächsischen Lausitz attackieren teils maskierte Täter seit einiger Zeit gezielt Jugendliche, die der nationalen Minderheit der Sorben angehören. Das Operative Abwehrzentrum (OAZ) übernahm die Ermittlungen. Diese Polizeieinheit ist für Extremismus im Freistaat zuständig, vor allem für Rechtsextremismus.

In Brandenburg habe es Überprüfungen in polizeilichen Auskunftssystemen ab dem Jahr 2010 gegeben - unter anderem zur politisch motivierten Kriminalität, erklärte Schröter. Zudem tauschten sich die brandenburgische und sächsische Polizei laufend aus. Bisher gebe es keine Erkenntnisse, die auf »eine ähnliche Lageentwicklung« in der Mark schließen ließen, hieß es.

Die Angehörigen der sorbischen/wendischen Minderheiten in Brandenburg werden durch die Landesverfassung besonders geschützt. Insgesamt wird die Zahl der Sorben heute auf 60 000 geschätzt. Zwei Drittel davon, die Obersorben, leben in Sachsen, etwa 20 000 Niedersorben in Brandenburg. dpa/nd

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