Händchen halten mit dem Teufel

Deutsches Nationaltheater Weimar I: Volker Lösch inszenierte Verdis »Räuber«

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Tragödie nimmt ihren Lauf, weil die Leute nicht miteinander reden. Und wenn sie es doch tun, betrügen sie sich selbst und einander. Die Mordexzesse der Bande Gesetzloser um Karl Moor - wären sie zu verhindern gewesen, hätte der alte Graf Moor seinem Sohn rechtzeitig vergeben und ihn wieder bei sich aufgenommen? Wären Karls Verlobte Amalia und sein Bruder Franz noch am Leben, wenn sie einander ihre Ängste und Träume offenbart hätten, ihre verzweifelte Liebe, ihren lodernden Hass?

Das Team um Volker Lösch, der in Weimar Verdis Oper »I Masnadieri« nach Schillers Drama »Die Räuber« inszenierte, hat mit dem Teufel Händchen gehalten. So mag es all jenen erscheinen, für die es unverzeihlich ist, sich mit dem Feind an einen Tisch zu setzen. Just, während Parlamentarier über ihren Umgang mit Pegida stritten, führte das Regieteam Interviews mit Neonazis und Szeneaussteigern, mit NPD-Funktionären und AfD-Politikern. Über dieselben Th...


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