»Ramelow & Co.« als Negativ-Beispiel vorgeschlagen

Erneut Warnstreik im Thüringer Metall-Tarifkonflikt ++ Statistik: 87.000 Thüringer sind pflegebedürftig ++ Bewerbungen für Rundfunkpreis Mitteldeutschland ab sofort möglich ++ Der Nachrichtenüberblick aus Thüringen

  • Lesedauer: 3 Min.

Update 11 Uhr:
»Ramelow & Co.« als Negativ-Beispiel vorgeschlagen

Der Chef der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, Jürgen Brautmeier, hat die Rubrik »Ramelow & Co.« des Thüringer Lokalfernsehens Salve TV für die Journalistenausbildung vorgeschlagen. Als abschreckendes Beispiel für »Staatsfernsehen« eigne sich die erste Folge der Rubrik »auf jeden Fall«, sagte Brautmeier der Erfurter Tageszeitung »Thüringer Allgemeine«. Bei der zweiten Folge könne man »dann sehen und fragen, ob es einen Lernfortschritt gibt«. In der Rubrik »Ramelow & Co.« der Sendung »Thüringer Politik TV« äußert sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) in Form eines Video-Tagebuchs zu seiner eigenen Arbeit. Das Format hatte jüngst durch die ZDF-Satiresendung »heute show« erneut für überregionale Aufmerksamkeit gesorgt. Die Sendung zitierte die Anmoderation eines Gesprächs mit Ramelow, in der die Moderatorin bekannte, sie habe beim Aufschlagen eines Eis mit zwei Dottern an den Politiker denken müssen. Dieser Gesprächsbeginn schlage alles, was er bisher an »verstörenden Interview-Anfängen« gesehen habe, kommentierte »heute-show«-Moderator Oliver Welke. Brautmeier sagte der Zeitung, bei Salve TV gehe es nicht nur um einen kleinen Lokalsender, sondern um die grundsätzliche Gefahr der Hofberichterstattung. »Staatsferne ist das Gebot der Stunde«, betonte der Medienexperte.

Update 8 Uhr:
Erneut Warnstreik im Thüringer Metall-Tarifkonflikt

Im Tarifkonflikt der Thüringer Metall- und Elektroindustrie geht es am Mittwoch (13.00 Uhr) mit einem Warnstreik weiter. Aufgerufen zur befristeten Arbeitsniederlegung hat die IG Metall die Beschäftigten des Automobilzulieferers Automotive Lighting GmbH im südthüringischen Brotterode. Mit den Aktionen will die Gewerkschaft ihre Forderung nach Einkommensverbesserungen von 5,5 Prozent bekräftigen. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche eine Erhöhung der Entgelte um 2,2 Prozent zum 1. März 2015 angeboten. An den Warnstreiks seit Januar haben sich nach Gewerkschaftsangaben bisher in Thüringen fast 5000 Arbeitnehmer beteiligt.

Update 7 Uhr:
Bewerbungen für Rundfunkpreis Mitteldeutschland ab sofort möglich

Medienmacher des privaten kommerziellen Rundfunks, aber auch Laien sind aufgerufen, Beiträge für den Rundfunkpreis Mitteldeutschland einzureichen. Die Medienanstalten Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts loben für die elfte Ausgabe des Wettbewerbs insgesamt 31 000 Euro Preisgelder aus, wie sie am Dienstag mitteilten. Sonderpreise sollen zum Thema »Extremismus - Symptome und Gegenmittel« vergeben werden. Hörfunkbeiträge können bis zum 24. April bei der Thüringer Landesmedienanstalt eingereicht werden. Auch Internet-Radios dürfen sich erstmals beteiligen. Nichtprofessionelle Rundfunkmacher haben bis zum 27. Mai Zeit, sich in der Kategorie »Bürgermedien« mit Fernseh- und Radiostücken bei der Medienanstalt Sachsen-Anhalt zu bewerben. Preisverdächtige TV-Beiträge müssen bis zum 31. August bei der Sächsischen Medienanstalt vorliegen.

Update 6 Uhr:
Statistik: 87.000 Thüringer sind pflegebedürftig

Die Zahl der pflegebedürftigen Thüringer ist erneut gestiegen. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamts mussten Ende 2013 rund 87.000 Menschen im Freistaat gepflegt werden. Das waren 5,5 Prozent mehr als 2011. Seit Beginn der Pflegestatistik im Jahr 1999 habe die Zahl der Pflegebedürftigen sogar um 44,2 Prozent zugenommen, teilten die Statistiker am Dienstag in Erfurt mit. Dabei seien Frauen deutlich häufiger betroffen: 5,2 Prozent aller Thüringerinnen müssten gepflegt werden; bei den Männern liege der Anteil bei 2,9 Prozent. Die Hälfte der 87.000 Betroffenen wird der Statistik zufolge ausschließlich von Angehörigen zu Hause versorgt, je ein Viertel wird ambulant oder stationär in Heimen betreut. Agenturen/nd

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