Das Märchen von Immelborn

Der Anonymus, der die Thüringer Aktenaffäre regeln will, sieht sich nicht als Wohltäter

  • Sebastian Haak, Immelborn
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

2013 fand man in Immelborn eine viertel Million zurückgelassene Akten mit teils hochsensiblen Daten. Kürzlich hieß es, ein uneigennütziger Wohltäter werde die Sache bereinigen. Doch ganz so ist es nicht.

Eigentlich wollte Günter Wagner nicht, dass die Sache öffentlich bekannt wird: Nämlich dass er derjenige ist, der inzwischen die Verantwortung für die Räumung des in die Schlagzeilen geratenen Aktenlagers von Immelborn übernommen hat. Dort waren im Juli 2013 etwa eine viertel Million zurückgelassene Akten mit teilweise hochsensiblen Informationen entdeckt worden.

Nur Stunden nachdem Thüringens Datenschutzbeauftragter Lutz Hasse am vergangenen Donnerstag verkündet hatte, ein Privatmann, der anonym bleiben wolle, sei nun in dem Fall federführend, war allerdings klar: Wagner ist derjenige, den Hasse in den höchsten Tönen lobt. Menschen wie Wagner, hatte Hasse gesagt ohne dessen Namen zu nennen, wüchsen »nicht auf den Bäumen«. Dass Wagner das Problem Immelborn lösen wolle, ohne dass Kosten für den Steuerzahler entstünden, sei »wie Weihnachten«. Es klang wie eine Geschichte, die zu schön ist, um wahr zu sein. Doch selbst Wagner sagt: So stra...


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