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LINKE will »Straße der Befreiung«

Umbenennungsinitiative in Lichtenberg angeregt

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg will sich für die Rückbenennung der Straße Alt-Friedrichsfelde in »Straße der Befreiung« einsetzen, so wie sie von 1975 bis 1992 schon einmal hieß. »Die Umbenennung der Straße der Befreiung im Jahr 1992 war eine geschichtsvergessene Entscheidung der damals Regierenden. Das sollte mit Blick auf den 70. Jahrestag der Befreiung korrigiert werden. Berlin wurde 1945 von der Roten Armee befreit«, sagen Evrim Sommer und Michael Grunst, Bezirksvorsitzende der Lichtenberger LINKEN. Der Vorschlag der beiden Vorsitzenden wurde von der Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung aufgegriffen und ein entsprechender Antrag wird Gegenstand der der Bezirksverordnetenversammlung im März 2015 sein.

Sommer und Grunst fordern außerdem das Bezirksamt auf, aktiv für die Rückbenennung der Straße bei der Bürgerschaft zu werben und einen Diskussionsprozess zu initiieren. In Bürgerversammlungen und auf Podiumsdiskussionen sollte das Bezirksamt mit den LichtenbergerInnen ins Gespräch kommen, so Sommer und Grunst. Zur Umbenennungsinitiative wird es auch eine Unterschriftenliste geben, die ab kommender Woche in der Geschäftsstelle der LINKEN in der Alfred-Kowalke-Straße ausliegen wird.

Zum 30. Jahrestages der Befreiung erhielt die Straße Alt-Friedrichsfelde, die sich vom Tierpark bis zum S- und U-Bahnhof Lichtenberg zieht, 1975 den Namen Straße der Befreiung, um den Einzug der Roten Armee in Berlin und die Befreiung vom Faschismus zuwürdigen. Im Zuge zahlreicher Straßenumbenennungen Anfang der 1990er Jahre wurde die Straße am 30.01.1992 in Alt-Friedrichsfelde rückbenannt. Über die Straße stieß vor 70 Jahren die Rote Armee ins Stadtzentrum bis zum Reichstag und zur Reichskanzlei vor.

Die Initiative zur Rückbenennung der Straße knüpft, so Sommer und Grunst an das politisches Wirken des kürzlich verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker auf. Er erinnerte am 8. Mai 1985 in seiner Gedenkrede daran, dass für die Deutschen dieser Tag kein Tag der Niederlage, sondern ein »Tag der Befreiung vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft« gewesen sei. nd

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