Kinderkiez in Friedrichshain
Der Campus Eastside lädt ein zu Kulturabenteuern rund um den Ostbahnhof
nd: Campus Eastside wurde 2013 als Netzwerk von Bildungsinstitutionen und freien und kommunalen Trägern in Friedrichshain gegründet. Was hat es mit der Campuswoche »Kiezkultur baut Brücken« auf sich?
Jenny Schindler: Von Anfang an war klar: Wir müssen dem Kiez zeigen, dass wir da sind. Es ergab sich die Überlegung, eine Kulturwoche zu veranstalten. Der Anspruch der Campuswoche, die sich unter dem Titel »Kiezkultur baut Brücken« formiert hat, ist es, alters- und einrichtungsübergreifend den Kindern aus diesem Kiez vielfältige Workshopmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. So, dass die Kleinen in die Welt der Großen reinschnuppern können, aber auch die Großen lernen, Verantwortung zu übernehmen für die Schüler oder Schülerinnen, die sie betreuen.
Was hält die Kulturwoche für den Kiez bereit?
Die Institutionen sind alleine schon gut organisiert. Die Kita Spiel- und Erlebniswelt hat Schafe und Karnickel, die Blumen-Grundschule bietet Yoga-Kurse an, besitzt einen Raum zum Entspannen, einen sogenannten Snoezelen-Raum, und eine Lernwerkstatt. Darüber hinaus wollen wir Veranstaltungen wie Improtheater, Streetdance und Miniaturfotografie anbieten. Aber auch öffentliche Veranstaltungen werden stattfinden: beispielsweise eine große Eröffnungs- und Zirkusshow und eine Theateraufführung.
Wie hat sich das Campus Eastside seit seiner Gründung entwickelt?
Man muss erst mal Vorarbeit leisten, damit die Leute uns kennenlernen. Das größte Projekt ist die Kiezkulturwoche. Aber die beteiligten Einrichtungen haben auch angefangen, kleine Workshops untereinander zu organisieren. Zum Beispiel eine Medien-AG an der Ellen-Key-Schule und im Jugendclub Feuerwache. Vieles steckt noch in den Kinderschuhen, da wir alle ehrenamtlich arbeiten. Aber wir steigern uns. Jetzt sind wir bekannt an den Schulen und der Campus Eastside ist auch für die Kinder, Eltern, Lehrer und Pädagogen mehr ein Thema als früher.
Sind noch weitere Projekte in Planung?
Der Plan ist, auf lange Sicht weitere Institutionen im Kiez einzubinden und ein größeres Netzwerk aufzubauen. Wir als FMP1 sind zwar ein wenig davon abgekoppelt, aber wir überlegen, vielleicht ein Kindersommerkino im Innenhof zu veranstalten. Da gibt es Möglichkeiten über Möglichkeiten und Ideen über Ideen.
Der Zirkus Cabuwazi, ein Mitglied des Campus Eastside, muss wegen des Verkaufs des Grundstücks möglicherweise den Kiez verlassen. Wie geht es dann weiter?
Der Wunsch ist natürlich, dass das Cabuwazi im Kiez bleibt, weil viele unserer Mitglieder in der Zirkus-AG mitarbeiten. Die Situation ist derzeit in der Schwebe. Natürlich wird auf allen Seiten gekämpft, die Schulen haben auch schon an das Bezirksamt geschrieben.
Die Campuswoche »Kiezkultur baut Brücken« findet vom 16. bis zum 20. März in unterschiedlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Berlin-Friedrichshain statt; www.campuseastside.de
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.