Vorsicht bei Abschluss mit Angehörigen

Mietverträge

  • Lesedauer: 1 Min.
Wer an einen Angehörigen der Familie eine Wohnung vermietet, muss nach geltendem Recht darauf achten, den Mietvertrag wie mit einem fremden Dritten zu gestalten.

Unter diesem Aspekt werden Mietverhältnisse unter nahen Angehörigen vom Finanzamt besonders kritisch geprüft. Darauf weist die Wüstenrot Bausparkasse W&W hin. Besteht der Mietvertrag diese Prüfung nicht, so dass die Finanzbehörden das Mietverhältnis nicht anerkennen, können Zinszahlungen und andere Ausgaben steuerlich nicht als Werbungskosten anerkannt werden.

Mit Urteil vom 17. Oktober 2013 hatte das Finanzgericht München (Az. 5 K 873/12) in einem entsprechenden Klagefall über ein Mietverhältnis unter Brüdern diese Kriterien als nicht erfüllt beurteilt.

Das Finanzgericht kam zum Ergebnis, dass der ihm vorgelegte Mietvertrag in seiner Gestaltung und der tatsächlichen Durchführung des Vereinbarten nicht dem zwischen Fremden Üblichen entsprach. Außerdem sei er nicht tatsächlich durchgeführt worden. Dies galt etwa hinsichtlich der Mietzahlungen, die entweder überhaupt nicht, gelegentlich per Scheck, über einen längeren Zeitraum in bar oder »je nach Kassenlage« für mehrere Monate im Voraus oder nachträglich gezahlt wurden.

Letztlich bestanden auch an der Nutzungsüberlassung der Wohnung erhebliche Zweifel, da der Vermieter ein jederzeitiges Betretungsrecht besaß, was unter »fremden Dritten« nicht üblich sei. W&W/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal