Katastrophe auf dem Zifferblatt

Seit 1947 mahnt die Atomkriegsuhr die Politik

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bisher ist nicht geklärt, woher die Redewendung stammt, es sei »fünf vor Zwölf« und es müsse nun dringend gehandelt werden, bevor die Uhr ablaufe. Sprachforscher der Universität Graz datieren die Metapher auf die 1920er Jahre. Ein geflügeltes Wort ist sie seit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals etablierte die Herausgebergruppe des »Bulletin of the Atomic Scientists« die sogenannte Weltuntergangs- oder Atomkriegsuhr, die die Gefährdung der Menschheit durch ihre eigene Politik grafisch abbilden und so gesellschaftlich auf die Agenda setzen sollte.

Gestartet wurde die »Doomsday Clock« 1947 mit einer Uhrzeit von sieben vor Zwölf. Seither hat das Herausgebergremium, dem aktuell nicht weniger als 17 Nobelpreisträger angehören, den Stand 21 Mal verändert. Zuletzt im Januar 2015, als der Weltgefährdungsgradmesser von fünf auf drei vor Zwölf vorgestellt wurde - begründet mit der Untäti...


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