Medienschelte statt kritischen Dialogs

Muslimische Vertreter und Wissenschaftler werfen Journalisten einseitige Islam-Berichterstattung vor

In Deutschland sind Vorurteile gegen Muslime weit verbreitet. Strittig ist, welchen Beitrag die Medien dazu geleistet haben.

Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung lud am Dienstag zum »Interkulturellen Mediendialog« ein. Viele der gut 50 Versammelten bei diesem journalistischen Fachgespräch kannten sich. Zu Beginn trug Naika Foroutan vom Institut für empirische Migrationsforschung an der Berliner Humboldt-Universität ihre Erkenntnisse vor. In Deutschland leben 16 Millionen Bürger mit Migrationshintergrund, von denen rund vier Millionen Muslime sind. Die Hälfte der hier lebenden Muslime sind deutsche Staatsbürger. Obwohl der muslimische Bevölkerungsanteil bei fünf Prozent liegt, schätzen die allermeisten Deutschen diesen wesentlich höher auf bis zu 20 Prozent ein. Viele behaupten deswegen, es gebe zu viele Muslime in Deutschland.

Die meisten Deutschen nehmen Zuwanderung zwar als Chance wahr, aber nur wenn sie aus Europa kommt. In den letzten zwei Jahren stieg zugleich die »Furcht vor Überfremdung« durch Zuwanderung aus fremden Kulturkreisen, insbesondere aus N...


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