Mädchen in Istanbul durch Tränengas schwer verletzt

Bei Protesten im Gaziviertel geht Polizei gegen Demonstranten vor

  • Lesedauer: 1 Min.
In Istanbul ist ein 14-jähriges Mädchen von der Polizei schwer verletzt worden. Eine Tränengaskartusche traf sie am Kopf. Schon 2013 starb ein Junge durch diese Waffe. Amnesty International kritisiert die Polizei scharf.

Istanbul. Nach Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten ist in der türkischen Metropole Istanbul ein 14-jähriges Mädchen durch eine Tränengaskartusche der Polizei schwer verletzt worden. Das Mädchen sei am Dienstagabend im Viertel Gazi am Kopf getroffen und zur Operation in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete die Zeitung »Birgün« am Mittwoch. Das regierungskritische Anwaltsbüro Halkin Hukuk teilte via Twitter unter Berufung auf die Mutter des Mädchens mit, die Operation sei gut verlaufen und das Kind bei Bewusstsein.

Das Istanbuler Viertel Gazi gilt als Hochburg linker Gruppen. »Birgün« berichtete weiter, die Einwohner hätten am Dienstagabend gegen wiederholte Polizeieinsätze im Viertel demonstriert. Dabei seien Polizei und Demonstranten aneinandergeraten.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisieren, die türkische Polizei setze Tränengas unsachgemäß ein. Bei den Gezi-Protesten im Sommer 2013 war ein damals 14-jähriger Junge von einer Tränengaskartusche am Kopf getroffen worden. Er starb nach monatelangem Koma. Die Verantwortlichen sind bis heute nicht ermittelt worden. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal