Verpulvert

Aert van Riel über die Probleme mit dem Sturmgewehr G36

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Wer seine Streitkräfte einsatzbereit halten will, der muss sich auf hohe Kosten einstellen. Das lässt sich zurzeit auch in Deutschland beobachten. Der sogenannte Verteidigungsetat ist der zweitgrößte Einzeletat des Bundes. Doch obwohl daraus abgeleitet werden kann, dass die Bundeswehr für die deutsche Regierung eine herausgehobene Rolle spielt, gibt es Probleme bei der Ausrüstung. Das Sturmgewehr G36 hat Präzisionsprobleme. Offenbar sollten diese Missstände verheimlicht werden. Denn es geht bei der Affäre auch um die Verwendung von Steuergeldern. Diese wurden in den vergangenen Jahren im wahrsten Sinne des Wortes teilweise verpulvert. Die nun erneut aufgeflammte Kritik an den undurchsichtigen Machenschaften des Verteidigungsministeriums und der Rüstungsindustrie ist deswegen zweifellos berechtigt.

Allerdings ist noch längst nicht ausgemacht, dass die Debatte über das Gewehr G36 auch friedenspolitischen Anliegen nützen wird. Vielmehr dürfte es bald auch um die Frage gehen, wo die Bundeswehr künftig zuverlässigeres Kriegsgerät erhalten kann. Außerdem steht der Vorwurf im Raum, dass die betroffenen deutschen Soldaten durch die Präzisionsprobleme im Einsatz gefährdet worden sind. Grundsätzliche Kritik an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr klingt anders. Diese sind nicht nur aus Kostengründen abzulehnen. Der Einsatz von Soldaten ist nämlich schlicht die falsche Antwort auf die derzeitigen Krisen und Konflikte. Die verheerende Situation in Afghanistan ist hierfür ein trauriger Beweis.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal