Ex-Präsident Mursi zum Tode verurteilt
Ägypten: Todesurteile auch gegen mehr als hundert weitere Angeklagte
Berlin. Knapp zwei Jahre nach seinem Sturz durch die Armee hat ein Gericht in Ägypten Ex-Präsident Mohammed Mursi zum Tode verurteilt. In dem Prozess um Gefängnisausbrüche während der Revolte gegen Mursis Vorgänger Husni Mubarak im Jahr 2011 wurde am Samstag zudem gegen mehr als hundert weitere Angeklagte die Todesstrafe verhängt. Mursi hörte die Urteilsverkündung in einem Käfig im Gerichtssaal, viele der weiteren Angeklagten, darunter der bekannte islamische Geistliche Jussuf al-Karadawi, wurden in Abwesenheit verurteilt. Mursi war nach dem Sturz Mubaraks im Februar 2011 der erste demokratisch gewählte Präsident Ägyptens, im Juli 2013 wurde er vom Militär entmachtet. Nach Mursis Absetzung kam der heutige Staatschef Abdel Fattah al-Sisi an die Macht. Seitdem wurden mehr als 1.400 Mursi-Anhänger getötet und mehr als 15.000 weitere inhaftiert. Frühere Massenprozesse, bei denen im Schnellverfahren hunderte Islamisten zum Tode verurteilt wurden, lösten internationale Proteste aus. AFP/nd
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