Begegnungen mit Fremden

  • Lesedauer: 1 Min.

»Die Stunde da wir zu viel voneinander wussten« - der Titel der neuen Ensembleproduktion von Nico and the Navigator erinnert an Peter Handkes »Stunde da wir nichts voneinander wussten«. Wo im Original dreihundert Darsteller per Regieanweisung stumm über die Bühne geschickt werden, richten hier nur acht Darsteller ihr Augenmerk auf Menschen, die einander unverhofft begegnen und sich diesen Situationen stellen müssen. Direkte Kommunikation ist dann gefragt. Das kann in Zeiten, in denen Kommunikation sonst fast nur noch über Medien stattfindet und Nachdenken nicht mehr vorrangig gefragt ist, durchaus zu einer Herausforderung werden. Blitzbegegnungen, flüchtige Erscheinungen - Momente wie durch eine Lupe vergrößert. Dazu Musik von Bonnie »Prince« Billy bis zu Benjamin Britten. Nico and the Navigators zielen mit ihrem Musiktheater auf genau jenen skurrilen Alltagserfahrungen und zwischenmenschlichen Erfahrungen, die sich aus einem immer durchökonomisierteren Leben ergeben, auf den Straßen und Plätzen und mit omnipräsenten Kommunikationsmitteln. Sie fragen: Wie aufmerksam und intuitiv können wir in Zufallsbegegnungen überhaupt noch sein? Und wissen wir am Ende wirklich zu viel voneinander? nd

Foto: Reuters/Toby Melville

Radialsystem V, Holzmarktstr. 33, Friedrichshain, Premiere 27. Mai 20 Uhr, weitere Vorstellungen 28 - 31. Mai, 20 Uhr

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal