Recherchen am rechten Rand geehrt

Preis für Zivilcourage

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Die Journalistin Andrea Röpke erhält den mit 5000 Euro dotierten Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrates der Juden in Deutschland. Die Politologin sei beharrlich und über viele Jahre am Thema geblieben und habe zahlreiche Verbindungen und Strukturen in der rechten Szene aufgedeckt, teilte der Zentralrat am Montag in Berlin mit. Die Auszeichnung wird am 17. Juni in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf verliehen.

Zentralratspräsident Josef Schuster betonte, die Journalistin leiste mit ihren Recherchen am rechten Rand einen »außerordentlich wichtigen Beitrag für unsere Demokratie«. Die niedersächsische Publizistin Röpke publiziert seit den 90er Jahren über die rechte Szene. Mehrfach wurde die 1965 geborene Journalistin bei ihren Recherchen bedroht oder angegriffen. Die Branchenzeitschrift »Medium Magazin« zeichnete sie 2006 als »Reporterin des Jahres« und 2011 als »Politische Journalistin des Jahres« aus. Der niedersächsische Verfassungsschutz legte eine Akte über sie an, weil sie sich 2005 auf einer Veranstaltung dahingehend geäußert hatte, »gegen den Faschismus in jeder Form« zu kämpfen, woraufhin ein Bürger sie anzeigte. 2014 reichte sie Klage gegen den niedersächsischen Verfassungsschutz ein, um eine komplette Einsicht ihrer Akten zu erzwingen.

Die nach dem früheren Zentralratspräsidenten benannte Auszeichnung wird seit 2009 an Frauen und Männer vergeben, die sich in besonderem Maße für eine stabile Demokratie und Zivilcourage in Deutschland einsetzen. epd/nd

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