Webseite der US-Armee nach Hackerangriff abgeschaltet
US-Medienberichte: Urheber soll »Elektronische Armee Syriens« sein
Washington. Nach einem Hackerangriff hat die US-Armee ihre Internetseite stundenlang vom Netz genommen. Unbekannte hätten den Internet-Dienstleister der US Army attackiert, teilte der Sprecher, Brigadegeneral Malcolm Frost, am Montag mit. Die Seite sei deshalb vorsichtshalber abgeschaltet worden. Sie ging erst am Abend wieder online. Über die Urheber der Attacke machte das Militär keine Angaben.
Nach Informationen von US-Medien bekannte sich die »Elektronische Armee Syriens« zu dem Angriff. Sie gab auf Twitter an, für die Attacke verantwortlich zu sein und postete kurz antiamerikanische Parolen auf der Webseite, berichtete die Armeezeitung »Stars and Stripes«. Die Gruppe war in den vergangenen Jahren für das Hacken anderer amerikanischer Webseiten verantwortlich gemacht worden, darunter die der Zeitung »New York Times« und des Kurzmitteilungsdienstes Twitter. Sie hackten sich auch in Computer des US-Militärs.
Erst vergangene Woche hatten Hacker die Computer der US-Bundesverwaltung angegriffen, betroffen waren die Daten von Millionen Beamten. Nach Regierungsangaben ging es um Sozialversicherungsnummern, Arbeitsbeschreibungen und Beurteilungen der Mitarbeiter. Washington gab China die Schuld an dem Angriff, Peking wies dies zurück. Laut Medienberichten sind Ermittler der Ansicht, dass Hacker für die chinesische Regierung eine riesige Datensammlung mit Informationen über US-Amerikaner anlegen.
Zuletzt war es Hackern unter anderem gelungen, E-Mails von Präsident Barack Obama zu lesen. Immer wieder deuten US-Ermittler in Richtung China, vereinzelt aber auch in Richtung Russland. Zum Jahresende machte der Hackerangriff auf die Computer von Sony Pictures weltweit Schlagzeilen. Hier vermuteten die USA als Urheber Nordkorea. Andere Fachleute bezweifelten das. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.