Eine neue Mauer wurde errichtet

Die ökonomische Wende in der DDR aus osteuropäischer Sicht. Von Jörg Roesler

  • Jörg Roesler
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit war am 1. Juli 1990 auf die Filialen der Banken und Sparkassen gerichtet, vor denen die DDR-Bürger anstanden, um ihre DDR-Mark in »Westgeld« umzutauschen. Vergleichsweise wenig wurde darüber berichtet, dass mit diesem Tag, dem Tag des Inkrafttretens der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland endgültig aufhörte, eine Zollgrenze zu sein. Keiner - mit Ausnahme von ein paar Spezialisten - nahm zur Kenntnis, dass mit diesem Tag an der Ostgrenze der DDR eine Außenhandelsmauer aufgerichtet wurde. Dabei hätte das jeder in einer seit der zweiten Maihälfte in der kostenlos in ganz Deutschland von der Bundesregierung verbreiteten Broschüre zum am 18. Mai feierlich unterzeichneten ersten Staatsvertrag nachlesen können. Der entsprechende Passus lautete: »Bei Aufhebung des Devisengesetzes und der dazu erlassenen Durchführungsbestimmungen wird die Deutsche Demokratis...


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