Netanjahus Lobby-Maschine gegen den Iran-Deal läuft

Ungeteilten Beifall für die Ablehnung der Atomvereinbarung erfährt Israels Regierung aber auch zu Hause nicht

  • Oliver Eberhardt, Teheran
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Israels Regierung hat den Atomkompromiss mit Iran heftig kritisiert; eine Lobby-Schlacht sondergleichen wird vorbereitet. Doch vor allem die Geheimdienste mahnen zur Zurückhaltung.

Die Verhandlungsdelegationen in Wien hatten dem Abkommen gerade den letzten Schliff verpasst, als in Jerusalem eine gut geölte PR-Maschine in Gang gesetzt wurde: Regierungschef Benjamin Netanjahu, Minister und Beamte schickten Pressemitteilungen auf den Weg, riefen ihre Kontakte in den Medien an, um eine Nachricht zu verbreiten, die bereits lange zuvor, Anfang 2009, vorbereitet worden war.

Damals hatte Netanjahu im Wahlkampf erstmals das iranische Atomprogramm zum zentralen Thema gemacht. Jeder Deal mit der islamischen Republik, heißt es seitdem von ihm und aus seinem Umfeld immer und immer wieder, sei ein schlechter Deal, und nur er, Netanjahu, könne das verhindern.

»Oder auch nicht«, sagt Jitzhak Herzog, Vorsitzender der Zionistischen Union, einem Bündnis aus der Arbeitspartei und der zentristischen Gruppierung HaTnuah. »Dieses Abkommen ist vor allem eins: Ein Zeugnis dafür, dass Netanjahu voll und ganz versagt hat. Das Ver...


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