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RB Leipzig verstolpert sein Heimspiel

Vor der Rekordkulisse unterliegt Rangnicks Elf gegen den FC St. Pauli 0:1 und verfehlt damit Platz zwei

  • Lesedauer: 3 Min.
Eine drangvolle Anfangsviertelstunde reichte nicht für die favorisierte Elf von RB Leipzig, den FC St. Pauli zu bezwingen. Die Hanseaten siegten 1:0, kletterten auf Tabellenplatz zwei. RB rutschte auf fünf.

RB Leipzig ist wieder am Problem der Vorsaison angekommen: Hohes Tempo, viele Chancen, aber keine Tore. Statt mit dem ersten Heimsieg der Saison an die Tabellenspitze zu klettern, rutschte die Mannschaft von Ralf Rangnick nach dem 0:1 am Sonntag gegen St. Pauli auf Rang fünf der Tabelle in Bundesliga 2. In der mit 41 795 Zuschauern erstmals in der Liga ausverkauften Red Bull Arena schoss Lennart Thy (44.) die Gäste zum zweiten Auswärtssieg.

»Eine ärgerliche Niederlage. Nach dem 0:1 wurde es nicht einfacher, trotzdem hatten wir Riesen-Chancen«, bilanzierte Rangnick, dessen Team mit enormen Tempo begann. Es ließ die Jungs vom Millerntor kaum Luft holen. Die erste Großchance hatte Davie Selke (6.), der jedoch am Pauli-Keeper Robin Himmelmann scheiterte. Der Gästeschlussmann vereitelte danach innerhalb von drei Minuten die Chancen von Emil Forsberg und Georg Teigl. Die Gäste setzten ihr erstes Ausrufezeichen in der zehnten Minute mit einem 25-Meter-Hammer durch Marc Rzatkowski, den der aufmerksame Fabio Coltorti zur Ecke fausten konnte. »Wir haben eine sehr gute Teamleistung abgeliefert und kompakt gestanden. Wir haben nicht auf die Tabelle gesehen, sondern wollten nur drei Punkte holen«, sagte Rzatkowski.

Nach der drangvollen Anfangsviertelstunde der Leipziger versuchte die Mannschaft von Trainer-Dino Ewald Lienen, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Die Hanseaten, die ohne den verletzten Marcel Halstenberg (muskuläre Probleme) und Kapitän Sören Gonther (Muskelbündelriss) auskommen mussten, hatten dann in der 22. Minute Glück, als Forsberg den Ball mit dem Außenrist nur an den Pfosten schlenzte. Der Schwede wurde zuvor glänzend von Marcel Sabitzer in Szene gesetzt.

Die Kiezkicker lauerten auf ihre Konterchancen. So wie Sebastian Maier in der 27. Minute, als er Coltorti überlupfen wollte. Doch der RB-Keeper bekam noch die Hand an den Ball und Teigl konnte vor der Linie klären. Nachdem die Leipziger im Tempo einige Gänge runterschalteten, kam St. Pauli zu mehr Spielanteilen und Chancen. Nach einer Ecke verpassten die Hamburger nach einer Kopfballverlängerung am langen Pfosten (42.) nur knapp die Führung. Doch zwei Minuten später zog Thy volley aus 17 Metern sofort ab. Sein Ball ins linke Eck war für Coltorti unerreichbar.

»Wir hatten gute 30 Minuten und hätten 1:0 führen können. Doch Pauli hat nach unserem Rückstand nichts mehr zugelassen«, sagte der RBL-Keeper. Dabei brachte der Däne Yussuf Poulsen die Misere auf den Punkt: »Wir haben uns schwergetan, nach dem Rückstand zurück zu kommen. Der letzte, finale Pass hat gefehlt und im Abschluss waren wir zu schwach.«

Nach dem Wechsel setzte Rangnick auf Risiko: Brachte für Abwehrrecke Tim Sebastian Stürmer Poulsen. Dieser war sofort im Spiel, passte trotz guter Einschussmöglichkeit in der 51. Minute uneigennützig auf Selke, doch dieser verfehlte das Tor kläglich. Nach gut einer Stunde waren die Leipziger wieder auf Betriebstemperatur. Doch selbst Kunstschütze Dominik Kaiser (87.) konnte Himmelmann mit einem sehenswerten Freistoß aus 17 Metern nicht bezwingen. In der Nachspielzeit scheiterte auch der eingewechselte Zsolt Kalmar am St. Pauli-Keeper.

Fazit: Die vor Saisonstart wegen der komfortablen Finanzlage als Aufstiegsfavorit gehandelten Leipziger müssen nun erkennen, dass auch in dieser Saison die Aufstiegstrauben höher als gedacht hängen. dpa/nd

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