Denn sie wussten nicht, was sie schufen

Im Kino: »Life« von Anton Corbijn

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Regisseur (und Fotograf) Anton Corbijn setzt in seinem Film »Life« nicht nur James Dean, sondern auch der Fotografie ein stilvolles Denkmal mit prächtigen Bildern – auch wenn am Ende Längen lauern.

In »Life« ist fast jede Einstellung ein Standbild, das man mit nach Hause nehmen möchte. Regisseur Anton Corbijn hat das authentische Aufeinandertreffen des Schauspielers James Dean mit dem Fotografen Dennis Stock wenige Monate vor Deans Tod 1955 in warme, geradezu samtene Bilder gekleidet. Immer dampft es irgendwo aus der Kanalisation oder aus dem Auspuff stylischer Vehikel, oder es kringelt sich Rauch ins Bild, von den Kippen, die in jedem zweiten Mundwinkel hängen. Immer passt sich die geschmackvolle Garderobe der schönen Hauptdarsteller perfekt in den Hintergrund ein. Zu perfekt? Nein. Aber Corbijn, selber ein berühmter Pop- und Werbefotograf, wandelt mit »Life« permanent auf einem schmalen Grad zwischen Stil und Substanz.

Das ist bei dem Thema nicht verwunderlich: Dennis Stock hat jene berühmte Fotostrecke geschossen, die unsere Wahrnehmung von James Dean bis heute auf den einsamen Romantiker festlegt. Vor allem das eine Foto...


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