Dobrindt gibt ÖPP-Autobahn frei

Minister wirbt für private Autobahnprojekte

  • Lesedauer: 2 Min.

Jettingen-Scheppach. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat bei der Freigabe der ausgebauten Autobahn Augsburg-Ulm erneut für private Straßenverkehrsprojekte geworben. Der CSU-Politiker lobte am Montag in Jettingen-Scheppach die pünktliche Fertigstellung der A8 und betonte: »Öffentlich-private Partnerschaften lohnen sich für den Bund, die Autofahrer und die Investoren.« Die gesamte Autobahn München-Stuttgart wurde in den vergangenen acht Jahren mit zwei solchen ÖPP-Projekten auf sechs Spuren ausgebaut. Nach diesem Modell wurde zuvor von anderen Partnern auch die A8 zwischen München und Augsburg ausgebaut.

Die Autobahnstücke München-Augsburg und danach Augsburg-Ulm wurden nicht nur privat gebaut, die Autobahngesellschaft Pansuevia - eine Tochter der Baukonzerne Hochtief und Strabag - soll die mehr als 100 Kilometer lange Fernstraße auch für drei Jahrzehnte betreiben, etwa indem sie den Winterdienst gewährleistet. Dafür erhalten sie einen Teil der Einnahmen aus der Lkw-Maut. Die Investitionssumme in diesen Zeitraum liegt bei mehr als zwei Milliarden Euro.

Der Bundesrechnungshof und die Opposition bezweifeln, dass sich solch ein Autobahnbau für die öffentliche Hand rechnet. »Öffentlich-Private-Partnerschaften lohnen sich nur für die Investoren, deren Profite von allen geschultert werden müssen«, kritisierte Herbert Behrens, Obmann der Linken im Verkehrsausschuss des Bundestages. Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte unterdessen an, dass die nächsten ÖPP-Projekte die A94 in Südbayern und die A3 in Franken seien. dpa/nd

Kommentar Seite 4

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal