Dieseltests sollen realer werden

Umweltministerin will Grenzwerte verschärfen

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München. Als Konsequenz aus der VW-Affäre fordert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks einen staatlichen Zuschuss für Käufer von Elektroautos und will Abgasvorschriften sowie Kontrollen für alle Dieselfahrzeuge verschärfen. Emissionsgrenzwerte müssten künftig »so anspruchsvoll sein, dass der Diesel dadurch wirklich sauberer wird«, schrieb Hendricks am Mittwoch in einem Gastbeitrag für die »Süddeutsche Zeitung«. Dazu brauche es europaweite Tests unter realen Bedingungen, deren Ergebnisse nach einem Vorschlag der EU-Kommission nur noch gering von den Grenzwerten abweichen dürfen. Mit Verweis auf die Pläne rückte das baden-württembergische Verkehrsministerium von seinem Plan für eigene Autoabgastests ab. Staatssekretärin Gisela Splett (Grüne) erklärte am Mittwoch in Stuttgart in einer Landtagsdebatte, die Ankündigung des Bundes, entsprechend selbst eigene Messungen durchzuführen, sei im Sinne des Landes. Man werde dann keine Doppelarbeit machen.

Derweil wies VW einen »Spiegel«-Bericht zurück, wonach mindestens 30 Manager in den Abgasskandal verwickelt sind. »Die Zahl entbehrt jeglicher Grundlage«, sagte ein Konzernsprecher. Der »Spiegel« hatte sich auf eine nicht näher beschriebene Quelle berufen, die mit der Aufklärung betraut sei. Nicht kommentieren wollte VW indes übereinstimmende Berichte von »Auto-Bild« und »Handelsblatt«, wonach der bisherige Chef der tschechischen VW-Tochter Skoda, Winfried Vahland, den Konzern verlassen werde. Er sollte ursprünglich neuer Nordamerika-Chef von Volkswagen werden. Agenturen/nd

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