Ende des Nadelöhrs in Sicht

Stadtentwicklungssenator Geisel kündigt Ausbauarbeiten unter der Karlshorster Brücke für 2018 an

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 3 Min.
2018 sollen endlich die Arbeiten für den vierspurigen Ausbau der Treskowallee im Bereich der neuen Bahnbrücke Karlshorst beginnen. Das kündigte Bausenator Andreas Geisel (SPD) jetzt an.

Längst sind der Bahnhof Karlshorst und die Bahnbrücke saniert. Aber das Nadelöhr in diesem Bereich der Treskowallee gibt es nach wie vor. Täglich stehen dort in beiden Richtungen die Autofahrer im Stau. Seit Jahren fordert der Bürgerverein Karlshorst immer wieder die Verantwortlichen im Senat und die zuständigen landeseigenen Betriebe auf, endlich den Ausbau anzufangen.

Doch die Mühlen der Verwaltung mahlen langsam. »Zur Zeit wird immer noch das nötige Planfeststellungsverfahren vorbereitet«, sagte Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) zunächst auf einer Informationsveranstaltung am Montagabend. Er erklärte, dass eigentlich zwei solcher Verfahren nötig wären - einmal für den Straßenbau sowie für die Gleisanlage der Tram. »Inzwischen steht fest, die BVG fasst mit unserem Einverständnis beides zusammen«, erklärte der Politiker.

Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD), der ziemlich am Ende der Versammlung auftauchte, verkündete schließlich: »Ich gehe davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren noch in diesem Jahr eröffnet wird.« Wenn man dann schnell sei, könnten sogar Ende 2018 die Arbeiten unter der Bahnbrücke beendet sein, äußerte sich der Senator optimistisch.

In dem aufwendigen Verfahren werden mehrere Varianten betrachtet, zu denen sich auch Bürger und Behörden äußern können. So überlegt die BVG unter anderem, ihre Straßenbahn-Haltestellen direkt unter die Karlshorster Brücke zu verlegen. Auch die Berliner Wasserbetriebe (BWB) werden in dem Bereich tägig und müssen sich Gedanken darüber machen, wie dort anfallendes Regenwasser abfließen kann.

Die gute Nachricht: Nach Aussage von Geisel beginnen die BWB bereits jetzt mit ihrer Planung. Normalerweise hätten sie erst nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens mit der Konzeption angefangen. Doch um Zeit zu sparen, gebe es diese Vereinbarung. »Müssen die Wasserbetriebe später vielleicht ihre Entwürfe noch einmal verändern, trägt das Land Berlin das finanzielle Risiko und übernimmt die Mehrkosten«, sagte Geisel.

Ebenfalls dieses Jahr wird es auf der westlichen Bahnhofseite einige Verbesserungen für Radfahrer geben. 50 Bügel, an denen 100 Fahrräder abgestellt werden können, installiert der Bezirk. Ein junges Unternehmen baut zusätzlich eine moderne Aufbewahrungsanlage mit zwölf verschließbaren Plätzen. »Auch am Bahnhof Lichtenberg testen wir so ein Modell«, kündigte Stadtrat Nünthel an.

Er äußerte sich außerdem zum aktuellen Stand der geplanten, vierspurigen Tangentialen Verbindung Ost (TVO), die künftig die Lücke zwischen der B1 / B5, beziehungsweise der Märkischen Allee im Norden und der Straße An der Wuhlheide im Süden schließt. Im Rahmen dieses Verfahrens würden derzeit nur noch zwei mögliche Strecken untersucht: jeweils östlich und westlich des Bahnaußenrings. Im Januar gebe es die nächste Veranstaltung, auf der über die konkrete Trassenführung informiert werde, sagte Nünthel. Senator Geisel ergänzte, dass theoretisch dann 2018 Baubeginn sein könnte. Allerdings rechnet er mit Klagen, die das Projekt verzögern. Deshalb liege aus seiner Sicht ein realistischer Baustart im Jahr 2020.

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