Anschlag auf Begegnungsstätte für Flüchtlinge
Explosion zerstört evangelischen Jugendclub in Jüterbog / Polizei geht von Attentat aus / Kirche: Asylsuchende sollen eingeschüchtert werden
Berlin. Im brandenburgischen Jüterbog ist bei einem Anschlag eine evangelischen Begegnungsstätte für Flüchtlinge zerstört worden. Zum Zeitpunkt der Detonation am Freitagabend hätten sich keine Menschen in dem Gebäude aufgehalten, teilte die Polizei am Samstagmorgen mit. Die »Märkische Allgemeine« spricht von »einer heftigen Explosion«, die Polizei erklärte, »vermutlich wurde Pyrotechnik in dem Haus gezündet«. Durch die Druckwelle wurden die Fensterscheiben und das Mobiliar beschädigt. Auch Teile der Deckenverkleidung fielen herunter.
Wer dahinterstecke, sei laut den Ermittlern unklar. »Wir ermitteln in alle Richtungen«, so ein Polizeisprecher. Die »Märkische Allgemeine« berichtet, die Kirche gehe von einer rechtsradikalen und rassistischen Aktion aus, die die Flüchtlinge einschüchtern soll. In der »Turmstube« fanden laut der Zeitung im Rahmen eines »Weltcafés«Treffen mit Flüchtlingen statt. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Erik Stohn geht von einem rechtsradikalen Hintergrund aus. Am Freitagabend waren in Jüterbog Hunderte Menschen gegen Asylsuchende aufmarschiert, zahlreiche Menschen protestierten gegen die Aktion und zeigten ihre Solidarität mit Flüchtlingen. Agenturen/nd
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