Goldenes Land mit Flecken

  • Michael Lenz
  • Lesedauer: 2 Min.

Myanmar hat viele Namen. Landläufig ist es als Birma oder auch wegen seiner Pagoden als Goldenes Land bekannt. Offiziell heißt der Staat zwischen Thailand, Laos, China, Indien, Bangladesch und dem Golf von Bengalen Republik der Union Myanmar.

Die 51 Millionen der mehrheitlich buddhistischen Myanmarer gehören 135 Ethnien an. Mit einem Anteil von etwa 70 Prozent sind die Bamar (Birmanen) die größte Ethnie. Mit 8,5 Prozent stellen die Shan die zweitgrößte Volksgruppe.

Das Bruttosozialprodukt betrug 2012 laut dem Internationalen Währungsfonds 900 US-Dollar pro Kopf. Hauptexportgüter sind Erdgas, Agrarprodukte, Hölzer, Edelsteine, Bekleidung und Fischereiprodukte.

Die Geschichte Myanmars begann im 11. Jahrhundert, als König Anawrahta das erste birmanische Reich gründete. 1826 verleibten sich die Briten das Land ein. Aung San Suu Kyis Vater Aung San wird bis heute als jener Mann verehrt, der dem Land nach dem Zweiten Weltkrieg die Unabhängigkeit brachte. Die kurze Periode eines freien Birma erlebte der General jedoch nicht. Er wurde im Juli 1947 während einer Kabinettssitzung erschossen.

Seit 1962 stand Myanmar unter Militärherrschaft, bis im Februar 2011 unter der Aufsicht des Militärs eine quasi zivile Regierung die Macht übernahm. Vorausgegangen war im November 2010 die erste, von der Oppositionspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) boykottierte Parlamentswahl seit 20 Jahren.

Die letzte freie Wahl 1990 hatten die NLD und Aung San Suu Kyi gewonnen. Das Militär annullierte jedoch die Wahl. Aung San Suu Kyi verbrachte 15 der folgenden 20 Jahre unter Hausarrest. Kurz nach der Wahl von 2010 wurde die Friedensnobelpreisträgerin freigelassen. Der überwältigende Sieg der NLD bei der diesjährigen Wahl wurde am 13. November bekannt gegeben. Auf den Tag genau fünf Jahr zuvor war Aung San Suu Kyi aus dem Hausarrest entlassen worden. Michael Lenz

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