Überfall auf Kirmesfeier kommt vor Gericht
Erfurt. Fast zwei Jahre nach dem Überfall von Neonazis auf eine private Kirmesfeier im thüringischen Ballstädt beginnt am Mittwoch der Prozess in Erfurt. Angeklagt sind 14 Männer und eine Frau wegen gefährlicher Körperverletzung, die sie gemeinschaftlich begangen haben sollen, wie das Landgericht mitteilte. Während zwei von ihnen vor dem Dorfgemeinschaftshaus Schmiere standen, stürmten die anderen laut Anklage vermummt die Feier und schlugen auf etliche Gäste ein. Nach früheren Angaben wurden insgesamt elf Menschen verletzt - einige erlitten Knochenbrüche, Platzwunden und Schädel-Hirn-Traumata. Im Nachgang des Angriffs war zudem durch einen MDR-Bericht bekanntgeworden, dass eine automatische Telefonüberwachung des Verfassungsschutzes die Verabredung zu dem Überfall aufgezeichnet hatte. Weil die Aufzeichnung aber zu spät ausgewertet wurde, habe die Tat nicht verhindert werden können. Acht der Angeklagten sind nach früheren Angaben bereits vorbestraft, vier wegen Gewaltdelikten. In die Ermittlungen hatte sich die auf rechte Straftaten spezialisierte BAO Zesar des Landeskriminalamtes eingeschaltet. dpa/nd
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