Bausenator genehmigte Tiefgarage

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Skandal um das denkmalgeschützte Magnus-Haus am Kupfergraben in Mitte erhält eine neue Facette. Der Siemenskonzern, der auf dem Grundstück seine Hauptstadtrepräsentanz errichten will, darf dafür auch eine Tiefgarage bauen. Die Genehmigung dafür erteilte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) persönlich, wie aus einer Antwort von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervorgeht.

Gegen das Bauvorhaben im Garten des barocken Stadtpalais gegenüber dem Pergamonmuseum hatten sich sämtliche Denkmalschutzbehörden des Landes ausgesprochen, auf Weisung von Lüscher und Mittes Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) wurde es dennoch genehmigt. Zuvor hatte der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) interveniert. Die Tiefgarage wurde damals allerdings noch vom Bezirksamt abgelehnt. Dagegen legte Siemens Widerspruch ein, der dann von Geisel im Sinne des Konzerns beschieden wurde.

»Es bleibt zu hoffen, dass die Stadtgesellschaft sich dieses geschichts- und kulturlose Treiben nicht bieten lässt«, sagt der rechtspolitische Sprecher der Linksfraktion, Klaus Lederer. Die Linksfraktion fordert den Rückkauf des Hauses, Architekten- und Ingenieurverbände sowie Denkmalschützer rufen zum Boykott des von Siemens geplanten Wettbewerbs auf. bka

Wir sind käuflich.

Aber nur für unsere Leser*innen. Damit nd.bleibt.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Werden Sie Teil unserer solidarischen Finanzierung und helfen Sie mit, unabhängigen Journalismus möglich zu machen.

- Anzeige -
- Anzeige -